Kronacher Onkologin Eine Kämpferin und Hoffnungsträgerin

Karl-Heinz Hofmann
Viele Zeitungsberichte zeugen vom enormen Engagement der Onkologin in Kronach. Landrat Klaus Löffler gratulierte und dankte im Namen des Landkreises Kronach Dr. Martina Stauch zum 25-jährgen Praxisjubiläum in Kronach. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Vor 25 Jahren eröffnete Dr. Martina Stauch ihre Fachpraxis in Kronach. Doch damit nicht genug. Sie gründete auch den Verein „Gemeinsam gegen Krebs“.

 
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Als Dr. Martina Stauch ihre ambulante Praxis für Onkologie am 1. Juli 1997 in Kronach eröffnete, war dies nicht nur für die Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie und Gerinnung ein persönlich bedeutsamer Schritt. Auch für die Regionen Oberfranken und Südthüringen war es medizingeschichtlich gesehen die Geburtsstunde der ambulanten Onkologie in der Region. Für Landrat Klaus Löffler ist die Praxis aber vor allem ein Ort, an dem Hoffnung und Zuversicht versprüht wird. Beim Praxisjubiläum in Kronach dankte er Stauch dann auch kürzlich für den Mut, vor 25 Jahren eine Facharztpraxis zu gründen und diese bis heute zum Ambulanten Zentrum für Hämatologie/Onkologie/Gerinnung auszubauen und zudem eine Filiale in Sonneberg einzurichten.

Vier Stühle im Wartezimmer

Die in Steinach in Thüringen geborene und aufgewachsene Medizinerin wollte in ihrer Heimatregion mit den Menschen für die Menschen und die Patienten gegen Krebs kämpfen. Als Pendler zwischen Kronach und Jena war sie täglich rund um die Uhr in Rufbereitschaft für ihre Patienten da. In der Feierstunde erinnerte sie an die ersten Monate in Kronach. Zu ihrer Praxiseröffnung 1997 in der Oberen Stadt standen in einem kleinen Wartezimmer vier Stühle. Sie hatte keine Schwestern, kein medizinische Fachangestellte (MFA), die bereits schon einmal zuvor onkologisch gearbeitet hätten. Es habe keine Strukturen gegebn, keine Vernetzung zu fachärztlichen Partnern.

Was sie dann so alles an Umzügen und Praxiserweiterung erlebte, bis zum Neubau und Einzug in die Praxis in der Niederbronner Straße, spricht Bände. Doch nicht nur als Ärztin machte Martina Stauch mit ihrer Energie und ihrem Engagement Furore, auch mit der Gründung des gemeinnützigen Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“ den sie 2003 aus der Taufe hob. Es war der Wunsch, heimatnah und individuell auf wissenschaftlicher Basis alles, was der Krebspatient braucht, vor Ort anzubieten.

Eigenes Labor

Im Jahr 1998 erfolgte dann der Umzug in das heutige Praxisgebäude Niederbronner Straße 2, zunächst mit dem Kardiologen Dr. Gerhard Brühl, später alleine. Nun bildete Stauch hier auch medizinische Fachangestellte bis hin zur Onkolgieschwester aus und richtete ein eigenes Labor ein. Das entwickelte Homecare-Programm (Betreuung der Patienten zu Hause) war frühzeitig einmalig.

Schon fünf Jahre später wurde die Praxis wieder zu klein, es wurde angebaut. Immer wichtiger war auch die Teilnahme an internationalen wie an nationalen Kongressen, die medizinische Entwicklung war enorm. Die Onkologin führte daher auch eigene wissenschaftliche Veranstaltungen ein und nannte die Fachtagungen „Sonneberger und Kronacher Onkologiegespräche. Mit 548 Patienten und Patientinnen nahm ihre Praxis zudem an 93 internationalen und nationalen Studien teilgenommen.

„Gemeinsam gegen Krebs“

„Krebs ist keine individuelle Erkrankung sie ist sozial, familiär und gesellschaftlich aufgestellt“, ist ihre These. Dieses Engagement führte im Jahr 2003 zur Gründung des gemeinnützigen Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“. Nachdem im Juli der Verein mit Vorsitzender Martina Stauch gegründet war, kam auch schon das erste Highlight, die große Benefizveranstaltung „Run of Hope“ wurde ins Leben gerufen. Bis heute ist sie zu einer der größten Benefizveranstaltungen der Region gewachsen.

Immer mehr Sportgruppen schlossen sich der Initiative an und bildeten ihr eigenes kreatives Trainings- beziehungsweise Bewegungsprogramm für Krebspatienten, aber auch für gesunde Menschen. Die vor einiger Zeit mit einem Gesundheitszentrum ins Leben gerufene onkologische Reha ist einmalig in Deutschland.

Mehrere Male im Jahr wurden Patiententag mit Informationen durch namhafte Fachärzte durchgeführt. Prävention, Therapie und Nachsorge standen stets ganzheitlich im Blickpunkt.

Lob vom Landrat

Landrat Klaus Löffler dankte im Namen des Landkreises Kronach für die hervorragende Leistung von Dr. Martina Stauch. Als Berufene führe sie ihre Praxis und stelle sich darüber hinaus noch ehrenamtlich in den Dienst im Kampf gegen Krebs. Sie gebe Impulse und begeistere Menschen für ihre Ideen. Sie motiviere und verbreite seit einem vergangenen Vierteljahrhundert Zuversicht und Hoffnung. Die Onkologin Martina Stauch sei eine Anlaufstelle für viele Patienten, die eine zunächst schockierende Diagnose erhielten. „Es zeugt von viel Vertrauen in die Ärztin, wenn sie es schafft, wieder ein Leuchten in die Augen ihrer Patienten zu bringen, obwohl man beim ersten Besuch und der Diagnose hoffnungslos und leer schien.“ Dr. Stauch habe mit ihrem Praxisteam und dem von ihr gegründeten und angeführten Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ durch ständige Informationen und Selbstinitiativen viel dazu beigetragen, dass Krebserkrankung längst kein Tabuthema mehr seien. Sie vermittle, wie man mit der Erkrankung umgehen könne und habe somit die Lebensqualität der Krebspatienten wesentlich verbessern können, so der Landkreischef.

Dank an Patienten

Der langjährige frühere Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbandes Kronach, Dr. Hubert Heckhausen, gratulierte der Fachärztin ebenso zu ihrem Praxisjubiläum wie Prof. Dr. Wolf- Karsten Hofmann, Direktor der III. Medizinischen Universität Mannheim.

Zum Schluss dankte Martina Stauch allen Patientinnen und Patienten, ihrem Praxisteam, ihren beiden Söhnen mit Familien, ihren Ehemann sowie vielen Ärzten, Kliniken, Pflegediensten, Pflegeeinrichtungen sowie der Friedrich-Schiller-Universität Jena für die Kooperationen und gute Zusammenarbeit.

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