Bethlehem, in Palästina gelegen, war ein weiteres Ziel der Exkursionsgruppe und nach einem Besuch auf den Hirtenfeldern in Beit Sahour und der Geburtskirche führte der Weg auf „Dahers Weinberg“. Dort lebt die Familie von Dahoud Nassar seit über 100 Jahren auf ihrem eigenen Land, wo sie Landwirtschaft betreibt. Dass und warum der Staat Israel die vor Jahrzehnten vorgelegten Besitzurkunden der Familie nicht akzeptiert und unter welchen Repressalien die Familie seit Jahrzehnten leidet, erzählte Dahoud Nassar den Gästen aus dem Frankenwald. Nach einem typisch palästinensischen Essen führte er die Besucher in einen halb-unterirdischen Raum, der als Gruppenraum dient. Ohne Recht auf Wasser oder einen Stromanschluss kann Dahoud Nassar sehen, wie in Sichtweite der Staat Israel Siedlungen für jüdische Siedler baut – mit eigenem Pool im Garten. Allen Repressalien zum Trotz betreibt er mit seiner Familie ein Camp auf seinem Anwesen, bei dem jeden Sommer Kinder aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammenkommen. „Wenn wir es schaffen, dass die Kinder friedlich und in gegenseitigem Verständnis miteinander leben, werden sie es hoffentlich auch als Erwachsene tun“, formulierte Nassar seine Hoffnung. „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ steht dann auch sein Motto und das seiner Arbeit auf einem Findling, der die Besucher am Eingang des Geländes begrüßt.