Seitens der Kirchen nahmen am Festakt Dekan Markus Müller sowie Diakon Jürgen Fischer teil. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Maria Schöne mit der Geige, Fabia Bartuschka mit der Blockflöte und Marc Tetzel mit der Querflöte. Alle drei kamen von der Berufsfachschule für Musik Oberfranken mit einem eigens ausgearbeiteten Programm.
Erschütternder Platz
„Was für ein schmucker Ort ist entstanden und zugleich ein erschütternder Ort, weil gerade am Platz des Thoraschreins Verwundungen sichtbar geblieben sind“, verinnerlichte der oberfränkische Bezirksheimatpfleger Günter Dippold in seinem Festvortrag „Erforschung und Bewahrung jüdischer Geschichte in Franken“. Noch gut erinnere er sich, wie es in der Synagoge vor 30 Jahren aussah und roch; an die Zwischendecke, die den Raum teilte, an die Ölflecken an Wand und Boden. Der Aktionskreis mit seinen engagierten Menschen - damals 30 Männer und Frauen - hätten diese Wandlung angestoßen und sie begleitet. „Der Verein hat sich freilich nicht nur des Gebäudes angenommen. Er hat es - und das ist nicht minder verdienstvoll - mit Leben erfüllt, aus der Synagoge einen Ort der Kultur geschaffen“, stellte er heraus. Kultur bedeute immer Begegnung und heiße stets menschliches Miteinander. Eine kulturelle Stätte sei eine wahrhaft menschliche Stätte – und was würde besser zu einer Synagoge passen, wenn sie schon nicht mehr Stätte des Gebets sei.