Urheber des Konflikts um das internationale Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe sind vor allem die USA. Trump war 2018 im Alleingang aus dem Abkommen ausgestiegen. Er will den Iran mit maximalem Druck dazu zwingen, ein neues Atomabkommen mit schärferen Auflagen auszuhandeln. Außerdem soll ein neues Abkommen auch auf das Raketenprogramm des Landes ausgeweitet werden. Die Führung in Teheran lehnt dies alles ab und reagierte zuletzt mit einer wieder höheren Urananreicherung. Zudem droht das Land damit, den Schiffsverkehr durch die strategisch wichtige Straße von Hormus zu behindern.
Bei den Finanzverhandlungen in Paris geht es nach iranischen Angaben um eine Kreditlinie in Höhe von ungefähr 15 Milliarden US-Dollar (13,7 Milliarden Euro). Das Darlehen soll als eine Art Entschädigung für die US-Wirtschaftssanktionen dienen, die das Land hart treffen.
Besonders große Sorgen bereitet das iranische Atomprogramm seit jeher dem Nachbarn und Erzfeind Israel. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte in London mit Premierminister Boris Johnson und US-Verteidigungsminister Mark Esper sprechen. Nach Angaben seines Büros wird es dabei auch darum gehen, "den Terror und die Aggressionen Irans" in die Schranken zu weisen.
Der Iran erkennt Israel nicht an und sieht in dem Land seinen Staatsfeind Nummer eins. Die Befreiung Palästinas von der "zionistischen Besatzungsmacht" gehört zur außenpolitischen Doktrin. Netanjahu wiederum wirft der Führung in Teheran regelmäßig vor, sein Land zerstören zu wollen. Er ist auch einer der schärfsten Kritiker des internationalen Atomabkommens und fordert - wie Trump - eine eiserne Hand im Umgang mit dem Iran.
Sieben freigelassene Besatzungsmitglieder des Öltankers, der im Juli vom Iran beschlagnahmt worden war, sind unterdessen auf dem Weg zu ihren Familien. Die "Stena Impero" fuhr unter britischer Flagge, als sie von den iranischen Revolutionsgarden in der Straße von Hormus festgesetzt wurde.