Was sagen Experten zu Mileis Dollarisierungsplänen?
Die Einführung des Dollars in Argentinien ist unter Experten umstritten. "Die Dollarisierung ist wünschenswert und umsetzbar", sagte der US-Ökonom Steve Hanke von der Johns Hopkins University kürzlich bei einer Konferenz in Buenos Aires. Claudio Caprarulo vom Beratungsunternehmen Analytica hingegen warnt vor hohen sozialen Kosten. "Die Dollarisierung verschärft die Probleme, statt sie zu lösen", schrieb er zuletzt auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter. Er warnte vor sinkenden Löhnen, steigender Arbeitslosigkeit und geringerem geldpolitischen Handlungsspielraum.
Wie lief die Dollar-Einführung in anderen Ländern ab?
In der Region gibt es bereits eine Reihe von Beispielen für eine Dollarisierung. Inmitten einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise mit einer hohen Inflation und einer kräftigen Abwertung der Landeswährung Sucre führte die ecuadorianische Regierung im Jahr 2000 den US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel ein. Tatsächlich erholte sich die ecuadorianische Wirtschaft in den Folgejahren. Nach Einschätzung von Experten war dies allerdings nicht allein auf die Übernahme des Dollars zurückzuführen, sondern auch auf steigende Einnahmen aus dem Erdölexport und höhere Überweisungen emigrierter Ecuadorianer in die Heimat.
Ein Jahr später übernahm auch das mittelamerikanische Land El Salvador den US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel - im Gegensatz zu Ecuador allerdings in einer wirtschaftlich recht stabilen Situation. Nach der Dollarisierung sanken die Zinsen, was zu Einsparungen im öffentlichen und privaten Sektor führte. Allerdings war die vorherige Landeswährung Colón auch schon zuvor mehrere Jahre über einen festen Wechselkurs an den Dollar gekoppelt gewesen.