Und das Innenleben? Das bereits erwähnte, von Thomas Liebert gemeinsam mit der Verwaltung erarbeitete Museumskonzept widmet sich dem Thema der Reichsritterschaft. Die Schlössergemeinde Küps wird wie nur wenige Orte bis heute durch die Vergangenheit als Sitz verschiedener Adelsfamilien geprägt, die über Jahrhunderte dem Kanton Gebürg der fränkischen Reichsritterschaft angehörten. Einer dieser Familiensitze war das Obere Schloss. Das Anwesen ist somit das wohl größte Exponat des geplanten Museums. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fanden umfangreiche Feuchtbodengrabungen im Ortsteil Tüschnitz statt, die jede Menge archäologisches Fundmaterial wie auch Erkenntnisse zur Entstehung und Baugeschichte der dort im Ortszentrum gelegenen Wasserburg zu Tage förderten. Sie wurden im Rahmen einer Doktorarbeit ausgewertet.
Im Rahmen der nun abgeschlossenen Sanierung fanden zudem baubegleitende archäologische Untersuchungen statt, die ihrerseits weiteres Fundmaterial und umfangreiche Befunde zur Baugeschichte dieses Schlosses ans Tageslicht brachten. Beide Objekte, die Wasserburg Tüschnitz und das Obere Schloss, waren lange Zeit im Besitz der Familien von Redwitz und von Künsberg. Beide Familien waren fester Bestandteil der fränkischen Reichsritterschaft des Kantons Gebürg. Mit dem geplanten Museum soll auf Basis der archäologischen Funde, Befunde und Fundstellen die nur wenigen Menschen bekannte Thematik der fränkischen Reichsritterschaft am Beispiel der vor Ort ansässigen Adelsfamilien vorgestellt werden. Die Institution der Reichsritterschaft ist ein Spezifikum insbesondere des fränkischen Raumes und kann der Öffentlichkeit nun mit dem geplanten Museum geradezu als Alleinstellungsmerkmal für Franken zugänglich gemacht werden. Bild- und weiteres Quellenmaterial treten als weitere Informationsmöglichkeiten hinzu. Raum für Sonderausstellungen, Vorträge wie sonstige Veranstaltungen ist in den Erdgeschossbereichen des Museums vorgesehen. Insbesondere Sonderausstellungen zu verschiedensten Themen, wie zum Beispiel die Porzellanherstellung in Küps, sollen dazu beitragen, die Attraktivität des Museums zu erhöhen und Publikum wiederholt zu dessen Besuch zu animieren. Dank des vorhandenen Platzangebotes ist es möglich, diese Sonderthemen ebenso attraktiv zu präsentieren.