Kultur Coburg Zukunft der Museen unklar

Yannick Seiler
Die ehemalige Leiterin des Coburger Puppenmuseum Christine Spiller säubert ein Ausstellungsstück. Foto: NP-Archiv

Die Zukunft zweier Historienschauen in der Innenstadt ist weiterhin offen.

 
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Ob das Puppen- und das Grabungsmuseum der Vestestadt zum Jahresende hin geschlossen werden, bleibt offen. Anders als es die Unterlagen der jüngsten Stadtratssitzung angekündigt hatten, haben die Mitglieder des Gremiums eine Entscheidung über deren Zukunft vertagt. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) nahm den Tagesordnungspunkt „Prüfung der sozialverträglichen Schließung des Puppen- und des Grabungsmuseums“ zu Beginn der Sitzung am Donnerstag im Rathaussaal von der Tagesordnung.

Die Beschlussfassung sah vor, dass beide Sammlungen zum Ende des Jahres geschlossen werden. Mitarbeiter der Stadt hatten die Auswirkungen einer Schließung des Puppenmuseum geprüft. Die Erhebung, die „Sammlung und das Gebäude“ und „rechtliche, mögliche personelle, museale sowie finanzwirtschaftliche“ Folgen umfasst, war im Kultur- und Schulsenat sowie im Finanzsenat präsentiert worden.

Sinkende Besucherzahlen

In Puppen- und Grabungsmuseum hatte man während der vergangenen drei Jahre, auch pandemiebedingt, sinkende Besucherzahlen verzeichnet. 2019 nahmen rund 6600 Menschen die Spielzeugsammlung in der Rückertstraße in Augenschein. 2021 waren es noch 2400. Im Grabungsmuseum lässt sich eine ähnliche Entwicklung beobachten – 30 Besucher 2019, zehn Besucher 2021.

Sollte das Puppenmuseum zum Jahresende hin geschlossen werden, müsste die Stadt Fördermittel samt Zinsen in Höhe von rund 300 000 Euro zurückzahlen. Weiterhin könnten Stiftungen und private Spender ihre finanzielle Unterstützung zurückfordern. Rund 250 000 Euro lässt sich die Stadt die Kultureinrichtung jährlich kosten. Das Areal des Puppenmuseums beinhaltet den Ausstellungsraum „Rückert 3“.

2000 Ausstellungsstücke

Dieser wird unter anderem vom Verein „Initiative Stadtmuseum“ für Schauen zur Geschichte der Vestestadt genutzt. Deren Vorsitzender Rupert Appeltshauser hatte nach Bekanntwerden der Überlegung, die Museen zu schließen, das Vorhaben kritisiert. Ragida Deeb, Vorsitzende des „Freundeskreises Puppenmuseum“, hatte das Vorhaben ebenfalls bemängelt.

Laut Beschlussvorlage sollte die Sammlung des Puppenmuseums aufgelöst werden. Sie umfasst rund 2000 zwischen 1800 und 1960 in Franken, Thüringen und Frankreich gefertigte Puppen. Die ehemalige Leiterin Christine Spiller hatte ihre Stelle zum Juni gekündigt und führt seitdem das Spielzeugmuseum in Sonneberg.

Das Grabungsmuseum zeigt den ältesten bewohnten Ort der Vestestadt. Die archäologischen Funde waren 1994 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

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