Kulturförderpreis der Sommerakademie im Doppelpack Kreativität im Doppelpack

Ein flüchtiger Augenblick des Vorübergehens auf Papier: Kathleen Losansky gewinnt mit „Passanten“ einen von drei Kulturförderpreisen 2021. Foto: VHS

Doppelt stark: Die Ausstellung „Sommerakademie 20!21! – Teilnehmer und Dozenten stellen aus“ präsentiert 132 Werke aus zwei Jahrgängen. Zur Finissage wird der Kulturförderpreis der VR-Bank Coburg vergeben.

 
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Coburg - Nur knapp verfehlte die Ausstellung Sommerakademie 20!21! die Möglichkeit, diese in Präsenz zu besuchen. Die Ausstellung endete am 6. Juni, Lockerungen traten erst am Tag danach in Kraft. So wurde die Finissage, bei der jedes Jahr die Kulturförderpreise der VR-Bank Coburg vergeben werden, digital veranstaltet. Teilnehmer und Dozenten loggten sich in die Onlinekonferenz ein in der Hoffnung, einen der zahlreichen Preise zu „ergattern“. Auszeichnungen gab es in diesem Jahr gleich im Doppelpack, denn 2020 fand weder eine Ausstellung noch Preisverleihung statt, sodass nun aus beiden Jahrgängen jeweils drei Künstlerinnen und Künstler mit je 200 Euro bedacht wurden.

Kulturpreis 2020

Ausgewählt hatte die vierköpfige Jury, bestehend aus Andrea Peitz (Kunsterzieherin), Joachim Goslar (Kunstverein), Prof. Gerhard Kampe (Hochschule) und Oliver Heß (VHS) die archaisch anmutende Skulptur „Urzeitkrebs“ von Gudila Kolthoff, Lydia Stopperas Gemälde „ohne Titel“, das den Betrachter zu Achtsamkeit und Aufmerksamkeit auffordert sowie die Metallskulptur „Fliehende Gedanken“ von Heidrun Kreč, die der Laudator Joachim Goslar mit einer Strophe des Volksliedes „Die Gedanken sind frei“ in Verbindung brachte. Die Künstlerin Heidrun Kreč beschloss spontan, ihr Preisgeld einer Einrichtung für Kinder zu spenden. Neben den drei Kulturpreisen, die ohne Staffelung gleichwertig vergeben wurden, gab es eine mit jeweils 50 Euro dotierte Anerkennung für die Metallskulptur „Metamorphose“ von Joachim Heim, das Aquarell „Fenster“ von Kornelia Hüttner, den „Akt liegend“ von Steffi Reißenweber, sowie die Filzarbeit „Birkenborken“ von Bettina Secker.

Kulturpreis 2021

Die Auszeichnungen für 2021 gingen gleichwertig an Kathleen Losansky, die in ihrem Aquarell „Passanten“ den flüchtigen Augenblick des Vorübergehens mit schneller und sicherer Pinselspur gebannt hat, an Steffi Reißenweber und ihre zweiteilige, aus Kohleskizze und kolorierter Illustration bestehende Arbeit „Mitten unter Schafen“ sowie an Ingo Seydel, der eine doppelseitige Zeichnung aus seinem Skizzenbuch präsentierte. „Weniger ist mehr“ kommentierte der Vorsitzende des Kunstvereins, Joachim Goslar“ die im Kurs „Urban Sketching“ entstandene Zeichnung „Albertsplatz“. Auch für diesen Jahrgang wurden vier Anerkennungspreise mit jeweils 50 Euro vergeben für Ülfet Olguns großformatiges Gemälde „Herbst am Weiher“ in Acryl-Patina-Mischtechnik, für die Realistische Farbstiftzeichnung „Gala Royal“ von Maik Roth, an Lydia Stoppera und ihr Acrylgemälde „Ohne Titel“ sowie an Monika Zipprich, die mit ihrer Filzarbeit „Einer braucht den anderen“ auf die besondere Situation während der Corona-Pandemie anspielte.

Sonderpreis für Dozenten

Neben den ausgezeichneten Preisträgern unter den Teilnehmern der Sommerakademiekurse durften sich auch zwei Dozentinnen darüber freuen, dass ihre Werke von der Jury als herausragend eingestuft und mit einem Preisgeld von 200 Euro bedacht wurden. Eine ist die mittlerweile in Berlin beheimatete Künstlerin Marina Abramova, die mit ihrem nur scheinbar leichtfüßig daherkommenden Aquarell „Am Abend“ eine Ambivalenz von Draußen und Drinnen, von Schutz und Wärme gegen Kälte und Nässe oder doch Freiheit gegen Enge zeigt. Ob Nicola Gottfried mit ihren drei Keramikobjekten „Seelenmesser“ die Seele durchschneiden oder ihre Größe bestimmen möchte, das bleibt dem Betrachter zu beantworten. Ihr meisterlicher Umgang mit dem Werkstoff Ton war der Jury jedenfalls die zweite Auszeichnung wert.

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