Kunstforum Schloss Hohenstein Hommage an den „Schlossgeist“

SAXA verbildlicht Menschen: Sein geschriebenes Porträt von Oskar Hacker erzählt die Geschichte des früheren Schlossherrn. Foto: /Dieter Ungelenk

Der Kölner Wortbildmaler SAXA erhält den ersten Artcollector-Preis des Kunstforums Schloss Hohenstein. Sein Porträt Oskar Hackers ziert nun die Galerie.

 
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Queen Elizabeth II. und Greta Thunberg, Nelson Mandela und Martin Luther, Pippi Langstrumpf und der Haribo-Bär: Berühmtheiten aller Art hat Sascha A. Lehmann alias Saxa schon auf seine ganz spezielle Weise porträtiert. Sein jüngstes Sujet ist nicht ganz so prominent und begeistert den Wortmaler doch nicht minder: Oskar Hacker, 2016 verstorbener Unternehmer, Stifter und Schlossherr, in dessen Sinne die Oskar-Hacker-Stiftung seit 2018 das malerische Baudenkmal Schloss Hohenstein samt weitläufiger Parkanlage erhält und zu einem Ort für Kunst und Kultur entwickelt.

Eine Bob Dylan-Ausstellung gab dem Kunstforum im vergangenen Jahr gehörig Schubkraft, derzeit locken „Women in Cars“ des Pop-Art-Klassikers James Francis Gill Kunstfans ins Schloss. Doch auch weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler sollen hier bald schon Aufmerksamkeit finden. Ein Museum ist das Fernziel Ralph Veils, der als Großneffe des Stifters und Vorstand des Fördervereins zielstrebig netzwerkt. Denn auch ein Ernährungs- und ein Literaturforum sollen das Schloss mit Leben erfüllen.

Das alles geschieht nun unter den freundlichen Augen des „Schlossgeists“, der das denkmalgeschützte Juwel 1976 erwarb, sanierte und zu einem Hotelbetrieb mit Gastronomie umbauen ließ. „Er war auch ein kauziger Mensch mit wunderbarem Humor und Selbstironie“, charakterisiert Sascha A. Lehmann Oskar Hacker, über den er sich mittels seiner Schriften ein Bild gemacht hat. Im durchaus wörtlichen Sinne: Mit „Wortbildmalerei“ möchte der Kölner Künstler Menschen nicht nur abbilden, sondern „verbildlichen“. Die stets quadratischen Schwarzweiß-Porträts sind nicht einfach mit Text überschrieben, sondern sie bestehen aus Text unterschiedlicher Schriftstärke. So kann der Betrachter Oskar Hacker die Geschichte seines Schlosses im wörtlichen Sinne vom Gesicht ablesen. „Ich liebe Worte“, erklärt Lehmann, der als SAXA firmiert, weshalb Malerei und Poesie, die anfangs parallel liefen, in seinem Werk zusammenfinden.

Das Visuelle fängt den Blick und öffnet die Sinne für den Inhalt, weiß der promovierte Mediziner, Kommunikationsdesigner, Texter und Grafiker, der sich nun auch Träger des ersten Kunstpreises nennen darf, den das Kunstforum Schloss Hohenstein gemeinsam mit der Zeitschrift Artcollector fortan jährlich vergeben möchte.

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