Kunstverein Coburg Frühlingserwachen im Kunstverein

Jahresausstellungen leben vom Reiz der Kontraste. So wirft sich Nicole Sauerbreys vollschlanke „Corona“ vor den Fantasy-Gemälden von Anna Deller-Yee in Pose. Foto: Joachim Goslar

Drei Monate lang war die Jahresausstellung nur virtuell begehbar. Ab 10. März können Kunstfans den Ausstellungspavillon am Hofgarten wieder besuchen – allerdings nur nach Anmeldung.

 
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Coburg - „Gut abgehangen“ ist sie, doch zum Glück nicht abgehängt: Seit drei Monaten harrt die Jahresausstellung des Coburger Kunstvereins ihres Publikums – und jetzt darf es endlich eintreten: Am 10. März öffnen sich die Pforten des Pavillons am Hofgarten, wo knapp 200 Gemälde und Grafiken, Skulpturen und Fotografien von 101 Künstlerinnen und Künstlern zum Betrachten einladen. Zum Erwerb natürlich auch. Auch die kunterbunten Kreationen des Nachwuchses wollen begutachtet werden in Gabriele Graßmucks Kinderkunstatelier. Von Spontanaktionen ist allerdings abzuraten: Die aktuellen Regeln erlauben nur Galeriebesuche nach vorheriger Anmeldung (siehe Infokasten), art on demand, gewissermaßen.

Den Ausstellungsmachern fällt ein Stein vom Herzen, dass sie das große Kunstpanorama nun doch noch voraussichtlich vier Wochen lang öffnen dürfen. Um die Jahresausstellung sichtbar zu machen, hatten sie bereits im Dezember neben einer Diashow aller Werke einen virtuellen 3D-Rundgang produziert, der den Besuchern der Vereins-Homepage erlaubt, nach Lust und Laune durch die Räume zu flanieren. Das Feedback war sehr positiv: „Die Gäste waren durch die Bank froh und glücklich, wir haben viel Lob bekommen“, freut sich der 1. Vorsitzende Joachim Goslar. Der Katalog fand so guten Absatz, dass die Herstellungskosten gedeckt wurden. Und immerhin vier Werke fanden trotz des Lockdowns neue Eigentümer.

Bis Ostermontag dürften nun wohl noch einige hinzukommen, danach können alle Exponate von ihren Schöpfern beziehungsweise Käuferinnen abgeholt werden. Der 2. Vorsitzende Reinhard Heinritz bittet dringend darum, das zügig zu tun, denn Lagerräume fehlen und die nächste Ausstellung soll bald folgen:

Ab 14. April gehören die Wände des Kunstvereins den Coburger Fotografinnen Anina Goepel, Liliana Merlin Frevel und Paul Jenkinson. Nach der Doppelschau der vhs-Sommerakademie folgt im Juni jener Maler, mit dem das Jahr eigentlich spektakulär eröffnet werden sollte: Der Berliner Künstler Christian Awe, Schüler von Georg Baselitz und Meisterschüler von Daniel Richter, der mit Graffiti und Streetart bekannt wurde.

Im Kunst-Pavillon gelten die allgemeinen Corona-Schutzregeln, zudem ist dank einer Absauganlage regelmäßiger Luftaustausch möglich. Der Vorstand wagt deshalb, neben Ausstellungen, auch literarische Veranstaltungen für dieses Jahr ins Auge zu fassen, „die Hoffnung stirbt zuletzt“, meint Goslar.

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