KWG-Rückkauf Dicke Luft bei der SPD

Eine Pressemitteilung des Ortsvereins Friesen stößt Stadträtin Sabine Gross sauer auf. Die Folge ist ein offen ausgetragener Streit bei Facebook.

 
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Eine Pressemitteilung der Friesener SPD stößt Stadträtin Sabine Gross sauer auf. Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka

Kronach/Friesen - Die SPD-Fraktion im Kronacher Kreistag hat einstimmig für den Rückkauf der ehemaligen KWG-Wohnungen durch das Kommunalunternehmen Lucas-Cranach-Campus gestimmt. Besonders hierfür geworben hatte Sabine Gross. Die Kreis- und Stadträtin der Sozialdemokraten hat als Justiziarin des Mietervereins stets die Chancen betont, die diese Rekommunalisierung für die Mieter der Kreisstadt haben könnte.

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Dass nun ausgerechnet ihre Fraktionskollegin Marina Schmitt aus Friesen in einer Pressemitteilung des Ortsvereins Friesen vor negativen Folgen des Deals für die Mieter warnte (die NP berichtete), stieß Gross sauer auf. So sauer, dass sie ihrem Ärger Luft machte – in aller Öffentlichkeit.

Nachdem die SPD Friesen den Inhalt der Pressemitteilung im Netzwerk Facebook veröffentlicht hatte, kommentierte Sabine Gross dies wie folgt: „Bevor sich der Ortsverein Friesen für den Unsinn, den er verzapft hat, auf Facebook feiern lässt, hätte er sich vielleicht mal mit dem Mieterverein in Verbindung setzen sollen. Ich verstehe nicht, warum vom Ortsverein Friesen solcher Unsinn in die Welt gesetzt wird und was damit bezweckt werden soll.“

Eine Gegenreaktion ließ nicht lange auf sich warten. Andreas Rosin, Vorstandsmitglied der SPD Friesen, konterte: „Liebe Sabine, wow, welche Tonalität wählst du denn hier? Finde ich nicht angemessen, einen ganzen Ortsverein öffentlich so anzugehen! Ist das der Dank für unseren Support?“ Die Aussagen, „die im Namen des Ortsvereins Friesen getätigt wurden, sind sachlich unzutreffend und polemisch und helfen nur dem politischen Gegner“, legte Gross nach – und setzte in der Folge noch eine ganze Reihe von Posts ab.

Der NP gegenüber betont die Justiziarin: „Bleiben die Wohnungen bei einem privaten Investor, steigen die Mieten mit Sicherheit, und zwar ohne vorherige Sanierung. Das ist die Erfahrung des Mietervereins aus den letzten sechs Jahren. Mit der Rückkehr in kommunale Hand wird es diese Praxis, dass die Miete angehoben wird, ohne dass saniert wurde, mit Sicherheit nicht mehr geben.“