Der Kontrast von Bidens Amtseinführung mit Pop-Megastars zu Trumps Antritt vor vier Jahren hätte kaum größer sein können. Schon für die Nationalhymne fand der Republikaner damals nur ein drittklassiges Popsternchen namens Jackie Evancho. Die 16-Jährige hatte zuvor bei der Casting-Show „America’s Got Talent“, dem Pendant zu „Deutschland sucht den Superstar“, mitgemacht.
Mit seiner mühsamen Suche nach Stars rund um seine Feier hat Trump den Spott der Musikszene auf sich gezogen. Absagen kamen unter anderem von Elton John, DJ Moby und Andrea Bocelli.
2009, zu Obamas Antritt als erster schwarzer US-Präsident, hatte Aretha Franklin, die wohl größte Soul-Künstlerin überhaupt, gesungen. Bei Obamas zweiter Zeremonie 2013 stand R&B-Star Beyoncé mit der Hymne „The Star-Spangled Banner“ im Rampenlicht.
Mit Joe Biden und Kamala Harris im Weißen Haus brechen nach Trumps Abgang nun wieder andere Zeiten an - auch für die vorwiegend linksliberal geprägte Musik- und Filmszene in den USA. Lady Gaga drückte dies am Mittwoch in einem Tweet aus. „Es ist mir eine Ehre, unsere Nationalhymne für das amerikanische Volk zu singen“. Dies sei ein Übergang, ein Zeitpunkt von Veränderung, zwischen dem 45. und dem 46. US-Präsidenten. „Für mich hat das große Bedeutung.“