Länderspiegel Besuche am Kulmbacher Klinikum nur noch eingeschränkt

Das Klinikum Kulmbach Foto: Melitta Burger

Das Klinikum und die Fachklinik lassen Besucher vorerst nur noch in Ausnahmesituationen zu. Auch die Pflegeheime und die Kitas reagieren auf die steigenden Corona-Zahlen.

 
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Kulmbach - Aus den , die verpflichtenden Charakter hat. Konsequenzen hat das auch auf das Klinikum Kulmbach mit der Fachklinik Stadtsteinach, auf alle Pflegeheime im Landkreis und auf die Kindertagesstätten. Sie alle müssen sich nun auf die neue Entwicklung einstellen.

Die Verantwortlichen des Klinikums hatten sich nach Rücksprache mit dem Landratsamt entschieden, sowohl für das Klinikum als auch für die Fachklinik Stadtsteinach ein komplettes Besuchsverbot auszusprechen, als am Montag der Frühwarnwert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern überschritten worden war. Wenig später wurde dann auch der kritische Wert von 50 überschritten. Das Besuchsverbot gilt ab Mittwoch, 16. September, und ist vorläufig befristet bis einschließlich Mittwoch, 30. September, teilt Geschäftsführerin Brigitte Angermann mit: "Das Besuchsverbot dient ausschließlich dem Schutz von Patienten und Mitarbeitern und soll helfen, mögliche Infektionswege weiter zu minimieren." Sofern ein berechtigtes Interesse besteht, seien Ausnahmen möglich. Dies gelte insbesondere bei Kindern, in Notfallsituationen, bei palliativen Patienten oder in der Versorgung von Sterbenden. Eine weitere Ausnahme gebe es für werdende Väter, die zur Geburt und zum weiteren Verbleiben bei der Mutter zugelassen sind.

Für eine Abklärung von Fragen steht im Klinikum eine Mitarbeiterin von 10 Uhr bis 16 Uhr telefonisch unter der Hotline 09221/98-7959 zur Verfügung. In der Fachklinik Stadtsteinach kann die Abklärung einer Besuchsmöglichkeit über die Telefonnummer 09225/88-0 erfolgen. Weiterhin gelte natürlich wie bisher ein absolutes Besuchsverbot für Angehörige mit Erkältungssymptomen, Fieber oder Durchfall.

"Persönliche Kleidung oder Gegenstände für unsere Patienten können am Haupteingang abgegeben werden. Das Verbringen auf die Station oder zum Patienten wird von Mitarbeitern übernommen", teilt Angermann mit. Für Patienten, die einen ambulanten oder stationären Termin zur Aufnahme haben, gebe es aktuell keine Änderungen. Die Erhebung persönlicher Daten, des Gesundheitsstatus sowie die Testung vor oder bei stationärer Aufnahme werden unverändert fortgeführt.

Seit Wiederaufnahme der Testung aller stationären Patienten am 10. August seien am Klinikum bereits mehr als 2000 Patienten getestet und die Abstriche im hauseigenen Labor ausgewertet worden. Zusätzlich werden seit 8. September durch die Hygieneabteilung Reihentestungen von Mitarbeitern nach dem Bayerischen Testkonzept durchgeführt, teilt die Klinikumsleitung mit.

Auch die Träger der Senioren- und Pflegeheime im Landkreis Kulmbach haben sich gerüstet. "Wir nehmen die aktuelle Entwicklung sehr ernst und sind vorbereitet", erklärt Jürgen Dippold, der Kreisgeschäftsführer des Kulmbacher BRK. Er verweist auf funktionierende Hygienekonzepte in allen Häusern. Die steigenden Corona-Zahlen machten nun erneut Einschränkungen für den Besucherverkehr in den Häusern notwendig. "Dafür bitten wir um Verständnis", sagt Dippold. "Wir hatten bislang in unseren Heimen keinen Corona-Fall, und wir wollen alles tun, damit das auch weiterhin so bleibt."

Das sieht Margit Vogel, Hauptgeschäftsführerin der Kulmbacher AWO genau so. Die Einrichtungen der AWO inklusive der Kitas seien vorbereitet, was zu tun ist, wenn die kritische Inzidenz-Zahl von 50 Fällen pro 100 000 Einwohner erreicht werden sollte. In der AWO werde nachgedacht, in den Besuchsregelungen einen Schritt zurückzugehen, das heißt Plexiglasschieben zwischen Besuchern und Bewohnern, sagte Vogel und verwies auf die nötige Abstimmung mit dem Landratsamt. Auch die Kulmbacher Diakonie kündigt Einschränkungen an. Die Wohlfahrtsverbände wollen sich abstimmen, sagt Diakonie-Geschäftsführer Karl-Heinz Kuch.

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