Eine Frage, mit der sich auch die Sportredakteure der Frankenpost in ihrer täglichen Arbeit befassen. Denn: Auch sie sind Fans, auch ihr Herz schlägt für einen Verein in der Region. Sie leiden mit den Klubs bei Niederlagen mit, sie freuen sich über Siege - genauso wie jeder andere Fan auch. "Als Sportreporter bist du auch nur ein Mensch, der Emotionen im Sport erlebt", sagt Thomas Schuberth-Roth, Sportredakteur mit einem Faible für die SpVgg Bayern Hof. "Aber die Emotionen rauslassen, ist das eine", sagt er. Das andere sei sein Job - mit dem Inhalt, objektiv über den Verein und die Spiele zu schreiben. Doch wie geht das überhaupt? Die Distanz baut sich automatisch im Prozess des Schreibens auf, erklärt Schuberth-Roth: "Wenn du als Sportjournalist etwas schriftlich niederlegst, nimmst du das Herz wieder zurück. Das Schreiben ist ein Prozess, bei dem Rationalität vor Emotionalität geht." Mit etwas Abstand lässt sich auch ein Herzschlagfinale noch neutral bewerten. Aber: "Es gibt keinen total objektiven Text", sagt Schuberth-Roth. Das soll es auf den Sportseiten auch gar nicht geben. Vielmehr gleicht ein Spielbericht im Optimalfall eher einer Theaterrezension als einer nüchternen Aufzählung von Toren und Chancen. Gerade die Zwischentöne sind das Salz in der Sportberichterstattung. "Man ist nie frei von Werturteilen", sagt Schuberth-Roth. Und damit persönlichen Bewertungen.