Hof - Drei Tatverdächtige im Gerichtssaal , aber nur einer von ihnen sitzt auf der Anklagebank: Der zweite Verhandlungstag im Prozess um den Tod eines Obdachlosen in Hof zeigt auch die Schwierigkeiten, mit denen die Ermittler nach der Entdeckung der schon stark verwesten Leiche des 60-jährigen Ewald Härtel in einem Abbruchhaus in der Hofer Innenstadt am 26. April kämpfen mussten. Eine dieser Schwierigkeiten verkörpert ein 22-jähriger Hofer, der sich Tage nach der Entdeckung selbst bei der Polizei gemeldet hatte und der nun als Zeuge vor Gericht stand. Bei seinen Zeugenvernehmungen verwickelte er sich immer weiter in Widersprüche. Außerdem war er im Besitz einer Skizze vom Fundort der Leiche, die nur ein Besucher dieses Ortes anfertigen konnte. Der Verdacht gegen den jungen Mann verdichtete sich so stark, dass er für vier Monate in Untersuchungshaft genommen wurde. Aus dem Gefängnis schrieb er an seine Mutter einen Brief, in dem er die Tat zumindest indirekt einräumte und als Unfall bezeichnete.