Wunsiedel - Immer wieder muss Rüdiger Joswig innehalten. Kann nicht weitersprechen, wirkt plötzlich zerbrechlich. Der bekannte Schauspieler, der auf der Luisenburg-Bühne Theseus, den mächtigen Herzog von Athen verkörpert, hat Tränen in den Augen. Immer noch nehmen ihn die Erlebnisse mit. "Mich wedelt es immer wieder weg. Es sind schon 28 Jahre vergangen, aber trotzdem", entschuldigt er sich. An Repressalien und Schikanen, denen er damals in der DDR ausgesetzt war, erinnert er sich, an die vielen Briefe und Eingaben, die er an die sogenannten Volksvertreter geschrieben hat und die alle ohne Antwort geblieben sind. Dabei wollte er nur eins: in Freiheit leben.