München - An diesem Montag tut sich Historisches im Maximilianeum. Die oppositionellen Sozialdemokraten und Grünen der Landtage von Bayern und Kärnten schließen sich zur ersten länderübergreifenden Aufklärungsallianz in der Geschichte beider Staaten zusammen. Gemeinsam wollen sie "alle Anstrengungen unternehmen, diesen bayerisch-kärntnerischen Amigo-Sumpf trockenzulegen". So formuliert es der Kärntner SPÖ-Klubobmann, vulgo Fraktionschef, Herwig Seiser. Aufgearbeitet werden soll jenes Debakel, das den Steuerzahlern hier wie dort Milliardenlasten beschert hat: der Kauf der Kärntner Hypo Group Alpe Adria (HGAA) durch die Bayerische Landesbank vor bald drei Jahren.

Für die bayerischen Oppositionsabgeordneten steht nach dem Informationsaustausch mit den Kärntner Kollegen mehr denn je fest, dass das Desaster vermeidbar gewesen wäre, wenn die Verwaltungsräte der BayernLB ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen wären. "Es zeichnet sich immer mehr ab, dass Bayern 2007 eine marode und schon damals in erheblicher Schieflage befindliche Bank gekauft hat", erklärt der SPD-Obmann im zweiten Landesbank-Untersuchungsausschuss, Harald Güller. Mit den Möglichkeiten eines Verwaltungsrates hätte man das schon damals erkennen können, ganz einfach durch Nachfragen. Genau das aber hätten die damaligen Kontrolleure der CSU-Staatsregierung unterlassen.