Herr Beckstein, ein evangelischer Franke als bayerischer Ministerpräsident, kann das gutgehen?

Ja, da bin ich mir ganz sicher. Es wird bei den Diskussionen darüber ja immer vergessen, dass es in der bayerischen Geschichte schon fränkische Ministerpräsidenten gegeben hat. Ich werde ein Ministerpräsident aus Franken für ganz Bayern und alle seine Menschen sein – egal ob für die Franken, die Altbayern, die Schwaben oder die Vertriebenen. Bei der Religionszugehörigkeit gibt es zum Glück die starken Gegensätze früherer Zeiten nicht mehr. Es ist das Verdienst von CDU und CSU, allen Christen eine politische Heimat zu bieten. In der Weimarer Zeit waren die konfessionsgebundenen Parteien noch harte Konkurrenten, was es den Extremisten, den Kommunisten wie den Nazis, leicht gemacht hat, die bürgerliche Mitte gegeneinander auszuspielen. Und noch etwas: Auch als evangelischer Christ bin ich dankbar für eine starke katholische Volkskirche, die auch für gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgt. Ich bin froh darüber, dass es in Bayern noch selbstverständlich ist, zum Beispiel für Vereinsfeiern den Segen zu erbitten oder Gebäude mit kirchlichem Beistand einzuweihen.