Coburg - Der Brief umfasst 17 eng beschriebene Seiten. Darin ist von glücklichen Tagen einer kleinen Familie die Rede, aber auch von schier besinnungsloser Verzweiflung darüber, dass diese Idylle zerbrochen ist. Das Schreiben ist über mehrere Monate hinweg entstanden, immer wieder ergänzt worden und versucht, eine Tragödie zu erklären, die nicht zu erklären ist. Ein 66-jähriger Mann beschreibt darin aus seiner sehr persönlichen Sicht, wie sich seine um 31 Jahre jüngere Frau immer weiter von ihm entfremdet, wie ihn die Sorge förmlich verrückt macht, dass er seinen kleinen Sohn nicht mehr sehen darf. Und wie er schließlich Ende Mai dieses Jahres das Unfassbare beschließt: Mörder seines eigenen Sohnes zu werden, anstatt wie ein verantwortungsvoller Vater, einen Ausweg aus der Situation zu suchen.