Hof - Zins-Manipulationen, dubiose Swap-Geschäfte mit Kommunen, Untreuevorwürfe gegen Bankvorstände und milliardenschwere Rettungspakete für taumelnde Geldhäuser - die Finanzbranche hat in den vergangenen Jahren ihr Image arg ramponiert und viel Vertrauen bei den Menschen verspielt. Dabei ist Vertrauen nach den Worten von Professor Julian Nida-Rümelin unerlässlich für eine funktionierende Wirtschaft. Märkte sind rational, effizient und frei von Moral, so lautet eine These von Ökonomen. Nida-Rümelin, der einst Kulturstaatsminister im Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder war und heute an der Ludwig-Maximilians-Universität München lehrt, widerspricht. Märkte seien eben keine "moralfreien Zonen", vielmehr könnten sie nur bei einer vertrauensvollen Kommunikation der Akteure funktionieren.