Drei Tage lang haben 88 000 Musikfans friedlich bei "Rock im Park" in Nürnberg gefeiert. Auch wir waren live vor Ort. Hier halten wir unsere Eindrücke fest.
Montag, 1 Uhr:
Tschüss, "Rock im Park"! Es war schön mit dir. Nächstes Jahr findet das Festival vom 1. bis 3. Juni statt.
Sonntag, 22 Uhr:
Was für ein Finale bei "Rock im Park". Die Headliner des Abends Rammstein liefern eine phänomenale Show ab. Explosionen, Feuer und Knallkörper: Rammstein sorgen für das ganz große Spektakel und die Menge rastet aus. Der Platz vor der Bühne kocht.
Sonntag, 19.30 Uhr:
Wer hätte es gedacht, dass es heute nochmal so heiß sein wird. Die Sonne brennt und die Temperaturen steigen auf 26 Grad. Auf der Hauptbühne rocken gerade die Broilers und die Menge tobt. Was für ein Abriss.
Sonntag, 18 Uhr:
Die Spannung steigt: In dreieinhalb Stunden stehen Rammstein auf der Main-Stage. Nachdem ihr Auftritt bei "Rock am Ring" wegen Terror-Gefahr am Freitag abgesagt wurde, bleibt ihre heutige Show bei "Rock im Park" wohl das einzige Deutschland-Konzert in diesem Jahr.
Sonntag, 17.20 Uhr:
Liam Gallagher, früherer Frontmann von Oasis, steht gerade auf der Park-Stage und scheint die Menge nicht wirklich zu begeistern. Er mag zwar ein Image des ungehobelten Rockpöbels zu pflegen, auf der Bühne wirkt er gerade aber sehr gelangweilt. Da hat Brit-Pop deutlich bessere Künstler zu bieten.
Sonntag, 16.30 Uhr:
Erste musikalische Enttäuschung am Sonntag: 2 Cellos. Das kroatische Cellisten-Duo covert erfolgreiche Rocksongs. Das Konzept klingt zwar vielversprechend, doch live gleicht es einer emotionslosen Cover-Show.
Sonntag, 14.30 Uhr:
Erstes Fazit zu "Rock im Park" 2017: Das Festival ist bisher friedlich verlaufen. Das verkünden die Veranstalter während der Pressekonferenz am Sonntagnachmittag. Insgesamt gab es bisher 40 Diebstähle (im Vorjahr waren es noch 82) und vier Körperverletzungen (16 im Vorjahr). Aus Sicht der Polizei verlief das Festival-Wochenende also positiv.
Sonntag, 13.30 Uhr:
Der angekündigte Sturm für heute Nacht ist viel schwächer über das Festival-Gelände gezogen als befürchtet. Das Einzige, was wirklich sichtbar in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist ein Pavillon der Polizei.
Sonntag, 12.30 Uhr:
Die Indie-Rocker von Razz eröffnen heute die Park-Stage. Die jungen Musiker aus dem Emsland werden als vielversprechende Hoffnung am Indierock-Himmel gefeiert. Ihr Sound klingt etwa wie der von Kings of Leon, nur etwas poppiger.
Sonntag, 11 Uhr:
Der letzte Festivaltag beginnt mit einem Regenschauer. Es ist nass und windig, aber die Leute scheint's nicht zu stören. In Regenponchos und Gummistiefel machen sich die Besucher auf dem Weg zum Gelände. Dabei haben zwei Tage Festival bei vielen schon ihre Spuren hinterlassen. Der Teint ist nicht mehr so frisch und die Augenringe werden dunkler.
Samstag, 22.30 Uhr:
Während bei Annenmaykantereit bei "Barfuß am Klavier" die Tränen fließen, ist beim Headliner System of a Down die Hölle los. Langsam setzt die Dämmerung ein. Die Menschenmassen, die von einer Bühne zur anderen wandern, sind überwältigend. Maclemore & Ryan Lewis stehen noch auf dem Programm.
Samstag, 21.15 Uhr:
Ein kleiner Style-Check zwischendurch: Das diesjährige Rock im Park zeigt sich von seiner züchtigen Seite: Außer kurzen Shorts (oder extrem kurzen Shorts), Einhorn- und Kuh-Kostümen, aerosexuellen Männern mit "Pipi-Kaka-Aufschriften" auf dem Oberkörper und lustigen Sonnenbrillen ist nicht viel geboten. Die meisten Besucher haben die obligatorischen Band-Shirts an. Ein paar Mädels tragen ihr Motto auf den Shirts zur Schau, das vermutlich für viele hier gilt: "Tschüss, Niveau, bis Montag!"
Samstag, 20.45 Uhr:
Nach dem Motto "reim dich oder stirb" singen Schnipo Schranke ihre fröhlich-ironischen Popsongs über die Liebe, über Pipi und Penisse. Das Publikum in der vollen AlternArena ist begeistert. Auch die Musikerinnen erfreuen sich offenbar an der Zustimmung: "Es macht so Spaß mit euch", sagt Sängerin Daniela Reis. Nun sind wir gespannt auf den Headliner des Abends - System of a Down und die Kölner Rockband Annenmaykantereit.
Samstag, 19.30 Uhr:
So wunderbar lau ist der Abend: Die Sonne wärmt mit ihren letzten sanften Strahlen die entspannten Festival-Besucher, das Bier fließt in immer größeren Strömen und die Musik dröhnt wie eh und je: Prophets of Rage, eine Crossover-Band und "Supergroup" aus Los Angeles, die aus Mitgliedern der Bands Rage Against the Machine, Public Enemy und Cypress Hill besteht, unterhalten vorzüglich ihr Publikum - Tausende tanzen und feiern vor der Bühne.
Samstag, 18.40 Uhr:
In Bodys und Glitzerfummel zeigen die Mädels von Chefboss in der vollen AlternArena ihre Girl-Power mit einem Mix aus Techno, Electro, Hip-Hop und Vogueing, das man als eine Mischung aus Tanzen, Workout und Modeln beschreiben könnte.
Samstag, 18.20 Uhr:
Heute Abend soll es laut dem Deutschen Wetterdienst in Nürnberg noch so richtig knallen - heftige Gewitter rollen auf Rock im Park zu.
Samstag, 18 Uhr:
Es ist noch nicht so lange her, da saßen die Jungs von Feine Sahne Fischfilet an einer Bushaltenstelle in Meck-Pomm und wussten nichts mit sich anzufangen. Nun spielen sie bereits das zweite Mal bei Rock im Park. Sänger Jan Gorkow findet das geil. Und er kommentiert auf seine Art die Vorfälle vor wenigen Tagen an der Nürnberger Berufsschule. "Afghanistan ist nicht sicher - Refugees welcome" brüllt er und das Publikum jubelt.
Samstag, 16.45 Uhr:
Airbourne, das wilde Quartett aus Australien, macht eine tolle Show aus der Center-Stage. Der kühle Wind bläst erfrischend ins Gesicht, die Sonne schaut hin und wieder zwischen den Wolken hervor, die Leute feiern ausgelassen. Feine Sahne Fischfilet, die Punkrocker aus Mecklemburg-Vorpommern, machen sich bereit für ihren Auftritt. Unterdessen haben Rammstein auf ihrer Facebook-Seite mitgeteilt, dass sie ihren Auftritt bei Rock am Ring, der am Freitag wegen der Terror-Warnung abgesagt worden ist, nicht nachholen werden. Wir fühlen mit den enttäuschten Fans mit.
Samstag, 15.30 Uhr:
Nach etwa einer Dreiviertel Stunde ist der Regenschauer vorbei. Blitze und Gewitter kommen nun von der Zeppelin-Stage, wo Gojira von der Bühne donnert.
Samstag, 15.15 Uhr:
Kleiner Versorungs-Check: Die Gesundheitsbewussten werden auf dem Festival wohl nicht viel für sich finden. Aber die Allesesser haben auf jeden Fall eine gute Auswahl: Quesadillas für 7,50, Käsespätzle für 6 Euro, Currywurst für 3,50, Süßkartoffel-Fritten für 4 Euro gibt es im Angebot. Außerdem gibt es auf dem Gelände neben dem großen Partyzelt einen großen Supermarkt, in dem alles, was ein Festival-Besucher braucht, zu günstigen Preisen zu kaufen gibt.