Coburg - Der Schlachthof Coburg arbeitete eine Zeit lang im rechtsfreien Raum. Niemand hatte die Aufsicht über die amtlichen Tierärzte und keiner kontrollierte, was in den Räumen vorging. Darauf machte am Dienstag Dr. Marie-Anne Lehmann, die Sachgebietsleiterin für das Veterinärwesen am Landratsamt, vor dem Landgericht Coburg aufmerksam. Lehmann, die am zweiten Verhandlungstag als Zeugin im Schlachthofprozess aussagte, erhob weiter den Vorwurf, dass die Stadtverwaltung erst knapp einen Monat nach einer anonymen Anzeige im Dezember 2012 gegen Mitarbeiter des Schlachthofs reagiert habe. Schließlich äußerte die Veterinärin den Verdacht, dass interne Informationen, die von ihrer Dienststelle an die Stadtverwaltung weitergeleitet worden waren, "irgendwie im Schlachthof gelandet sind."