Lidice - Der graue November-Nebel hängt schwer über dem, was von dem alten Dorf Lidice bei Prag übriggeblieben ist. Der Schleier schluckt fast alle Geräusche. Dabei sind die Gespräche ohnehin schon gedämpft, zu sehr gehen Horst Seehofer und den Mitgliedern seiner Delegation die Erzählungen über jene Tage im Juni 1942 nahe, als die Nazis den Ort und seine Einwohner vom Erdboden verschwinden ließen. Rache wollten die Schergen Hitlers nehmen für das Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, Reinhard Heydrich. Die 173 im Ort lebenden Männer erschossen sie binnen weniger Minuten, die übrigen Einwohner wurden verschleppt, nur wenige überlebten. Vom Dorf blieben nicht einmal die Grundmauern übrig.