Lichtenfels - Im Laufe des Tages muss er bei seinem Vorgesetzten Clemens Lückemann, dem Präsidenten des Landgerichts Bamberg, antreten und ihm erklären, was an den belastenden Berichten über ein rechtsextremes Vorleben wahr ist. Maik B., der in Lichtenfels seit November als Zivilrichter auf Probe tätig war, soll als Musiker für zahlreiche rechtextreme Hassgesänge verantwortlich sein. Er ist unter anderem wegen Volksverhetzung und Aufhetzung zu Straftaten vorbestraft. Dem Verfassungsschutz in Brandenburg ist er seit Jahren bekannt.

Das Oberlandesgericht will noch heute klären, ob Maik B. sein rechtsextremes Vorleben bei seiner Bewerbung für den Richterdienst verschwiegen hat. Falls sich dies bestätigt, könnte er noch heute vorläufig aus dem Amt entfernt werden. Die endgültige Entscheidung wird jedoch das Justizministerium in München fällen.

Wie ein Pressesprecher des Oberlandesgerichts Bamberg mitteilte, ist die Uhrzeit der Befragung noch unbekannt. Da Maik B. aus seinem Urlaub aus Norddeutschland anreise, sei es möglich, dass das Gespräch heute erst am späten Nachmittag oder am Abend stattfinden könne.