Coburg – Mittwoch, 17 Uhr am Hessenhof: Angela und Peter Seifert feiern seit drei Stunden mit 30 Freunden und Verwandten ihre Silberhochzeit, als sie unerwartet nach draußen geführt werden. Vor der Einfahrt steht ein kleiner grüner Laster und entgegen kommt Xavier Naidoo: „Ich wünsche euch alles Liebe zur Silberhochzeit!“ Die 19-jährige Sarah, Siberhochzeitsgast und Naidoo-Fan durch und durch, kann es kaum glauben wer da vor ihr steht: „Mama, kneif mich mal – ist er das?“ Ja, er ist es.

Wenige Minuten später rattert das Notstromaggregat und Naidoo sitzt nebst Gitarrist Andreas und Dorinka auf der Ladefläche im grünen Laster neben einem Feld zwischen Bertelsdorf und Glend – mit Verlaub: mitten in der Coburger Pampa. Im Hintergrund leuchten Schloss Callenberg und das Müllheizkraftwerk. Er stimmt sein erstes Lied an – die Single: „Das hat die Welt noch nicht gesehen.“ Könnte sein. Oberfranken jedenfalls ganz bestimmt nicht.

Angela hat glasige Augen, ihr Mann Peter hält sie fest im Arm. Es ist acht Grad kalt und die meisten Gäste sind nicht gerade für ein herbstliches Open-Air-Konzert angezogen. Doch das stört niemanden. Xavier Naidoo ist dick eingemummt, mit Mütze und Handschuhen ausgerüstet und es macht ihm Spaß: „Das nächste Lied „Dein Leben“ ist nur für Angela und Peter.“ Die Silberhochzeitsgesellschaft jubelt.