Oberfranken/Oberpfalz – Ein US-amerikanischer Militärjet ist am Dienstag im oberpfälzischen Landkreis Neustadt an der Waldnaab abgestürzt. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz aus der Maschine vom Typ F-16 retten und wurde später mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Ein Anwohner hatte ihn gefunden und den Rettungsdienst alarmiert. Zwei Augenzeugen mussten wegen Kreislaufproblemen ärztlich versorgt werden.

Der Düsenjet stürzte vermutlich wegen eines Triebwerkschadens um 9.38 Uhr über der Grenze zwischen den Landkreisen Bayreuth und Neustadt an der Waldnaab (Oberpfalz) in einen schwer zugänglichen Wald in der Nähe der Orte Creußen und Engelmannsreuth ab. Endgültige Klarheit über die Ursache des Absturzes sollen Ermittlungen des US-Militärs bringen.

Mehrere Hundert Einsatzkräfte – darunter Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter, Feldjäger und US-Soldaten – waren im Einsatz. Die Absturzstelle wurde im Umkreis von 600 Metern abgeriegelt. Lange Zeit bestand Explosionsgefahr, weil die F-16 womöglich noch Kerosin und Raketentreibstoff an Bord hatte. Nur Einsatzkräfte in Schutzanzügen durften sich nähern. Zur Bergung des Wracks wurden weitere Spezialisten des US-Militärs sowie ein Bergungspanzer der Feuerwehr angefordert.

Augenzeugen steckte der Schreck noch Stunden nach dem Absturz des Kampfjets in den Gliedern. Einige berichteten, sie seien verwundert gewesen, weil der Jet auffällig niedrig geflogen sei. Anwohnerin Helga Ernst sagte: „Wie das gescheppert hat – um Gottes willen. Ich war fertig.“ Die Unglücksstelle ist nur etwa einen Kilometer von einem Wohngebiet entfernt. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken sagte unserer Zeitung: „Das war Glück im Unglück.“ Das Flugzeug war am Morgen vom Stützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz zu einem Übungsflug nach Grafenwöhr im Landkreis Neustadt an der Waldnaab aufgebrochen, wie das US-Militär mitteilte. Die Maschine gehört dem 480. Kampfgeschwader an.

Nach Angaben von Polizei und US-Militär warf der Pilot vor dem Absturz sechs Übungsbomben, die zum Großteil aus Zement sowie einem Zünder bestehen, und zwei Treibstoff-Zusatztanks ab. Die wurden über den Wald verteilt und werden mithilfe von Luftbeobachtern gesucht.