Bayreuth - "Tristan und Isolde" von Richard Wagner, noch dazu in der Inszenierung von Christoph Marthaler: Wahrlich keine leichte Kost für ein sommerlich heiter gestimmtes Publikum, das den Eventcharakter sucht. Trotzdem: Am Sonntag kamen wieder rund 20.000 Besucher auf den Volksfestplatz, mehr als zu jedem Heimspiel der traditionsreichen Spielvereinigung Bayreuth im benachbarten Hans-Walter-Wild-Stadion, um die Live-Übertragung vom Grünen Hügel bei hochsommerlichem Wetter mitzuerleben.

Mit dem Ziel, Kulturbarrieren abzubauen und das Festspielerlebnis für jedermann möglich zu machen, wurde die nach dem Hauptsponsor benannte "Siemens Festspielnacht 2008" erstmals als sogenanntes Public Viewing realisiert und galt auf Anhieb als überregional beachtetes Massenereignis. Gleich acht Kameras wurden eigens für die Übertragung im Festspielhaus installiert. Auch vor Ort sparten die Verantwortlichen nicht an Technik: Eine 90 Quadratmeter große, einigermaßen tageslichtgeeignete Leinwand mit perfekter, hoch auflösender Bild- und dreidimensionaler Tonqualität über 20 Kanäle wurde aufgebaut. Um eine maximale Ausfallsicherheit während der Live-Übertragung gewähren zu können, wurde zusätzliche über eine Internet-basierte Back-up-Strecke übertragen. Selbst ein Unwetter hätte der Übertragung also nichts anhaben können.