Heimatmuseum hat geöffnet
Was alter Krempel ist und welche Gegenstände es verdienen, in einem Museum Einzug zu halten, mit dieser Frage beschäftigen sich die Verantwortlichen des vor 49 Jahren eröffneten Heimatmuseums am Grauturm. In Erinnerung schwelgen, alte Zeiten wieder aufleben lassen, hochachtungsvoll den Leistungen unserer Altvorderen begegnen; all dies ermöglicht der Besuchs des liebevoll eingerichteten Museums, ein Rundgang lohnt allemal. Am Grauturm nebenan werden um 12 Uhr auch die die Türmer zu sehen und zu hören sein.
Verkaufsoffener Sonntag
Zum Bummeln laden nicht nur Marktplatz, Rathaushalle und Museum ein, auch die Läden in der Innenstadt heißen Besucher willkommen. Ein reges Kommen und Gehen erwarten die Fachgeschäfte, Gaststätten, Eisdielen und Cafés. Volker Krenz, seit nunmehr 17 Jahren in der Wühlkiste beschäftigt, hat reichlich Erfahrung mit verkaufsoffenen Sonntagen und rechnet wieder mit umsatzstarken Stunden, doch hierbei bliebe es nicht: „Der Lätaremarkt hat das Potenzial, Kunden in die Geschäfte zu locken, die erstmalig eintreten und zu Wiederholungstätern werden“, sagt er. Er sei ein Aushängeschild für die Eberner Geschäftswelt.
Blick in die Historie
Die Besonderheit dieses Tages wussten bereits die Eberner Altvorderen zu zelebrieren, wie Kreisheimatpflegerin Christiane Tangermann zu berichten weiß. Sie zitiert ein Schriftstück, das in diesem Jahr 600-jähriges Bestehen feiern kann: „Im Jahre 1423 am Sonntag Laetare wurde von den Bürgermeistern (Jakob Schwanhaüser und Hanns Strohvogel) und gesammten Rath für ewige Zeiten beschlossen: daß 1.) jährlich zweymale, nämlich zu Michaelis und zu Petri von den Bürgermeistern vor dem ganzen Rath Rechnung geschehen, und 2.) die Umgelder ebenfalls ihrer Rechnung vor dem Rath thun sollen; 3.) daß die Gotteshausmeister ihre Rechnung vor dem Pfarrer und Rath ablegen; sowie 4.) der Spitalmeister seine Rechnung vor den ganzen Rath bringen solle. Ao. 1423 Ebern am Sonntag Laetare. Beschluß Bürgermeister und Rath auf ewiglich die jährliche Rechnungsablage der Bürgermeister Umgelder, Gotteshaus und Spitalmeister betreffend.“
Spielt Petrus mit?
Die Vorfreude ist groß. Es lässt sich hoffen, dass auch Petrus das Marktgeschehen voller Interesse beobachten möchte und daher den Wolkenvorhang zeitgerecht so zur Seite schiebt, dass sich das himmlische Blau und das Gelb der Sonne mit dem bunten Treiben in der Altstadt zu einer harmonischen Einheit zusammenfügt.