Das Forum der Geiselangehörigen warf Netanjahus Regierung vor, wertvolle Zeit zu verschwenden: "Wie kommt es, dass das Kabinett nach den schockierenden Bildern von Eli, Ohad und Or nicht sofort zusammentrat? Was für Beweise braucht es noch, dass die Entscheidungsträger die kritische Dringlichkeit der Freilassung der 76 Geiseln einsehen?", hieß es in einer Stellungnahme.
Die israelische Luftwaffe bombardierte unterdessen militärische Ziele im Libanon und in Syrien. Bei einem Drohnenangriff auf eine Basis der Hisbollah-Miliz in der libanesischen Bekaa-Ebene seien sechs Menschen getötet und zwei verletzt worden, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Das israelische Militär bestätigte einen Luftangriff auf Hisbollah-Kämpfer in einer Waffenfabrik. Diese hätten mit ihren Aktivitäten gegen die Ende November zwischen Israel und der Hisbollah erzielte Waffenruhe-Vereinbarung verstoßen.
In der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus bombardierte die Luftwaffe eigenen Angaben zufolge ein Waffenlager der Hamas. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London, die die Lage in Syrien mit einem Netzwerk aus Aktivisten verfolgt, bestätigte den Angriff auf das Depot in Deir Ali, 25 Kilometer südlich von Damaskus. Verletzte gab es demnach nicht.
Israel hat in Syrien seine Angriffe auf mutmaßliche Waffenlager und Nachschubwege der Hamas und der mit ihr verbündeten Hisbollah-Miliz seit dem 8. Dezember deutlich ausgeweitet. An jenem Tag hatten Rebellen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad gestürzt. Er floh anschließend nach Moskau. Hisbollah und Hamas waren mit der Assad-Führung verbündet.