"Unsere Leben sind weniger wert"
Bei aller Freude über die Freilassung Edan Alexanders gab es auch Kritik an der Regierung Netanjahus, der vorgeworfen wird, andere Geiseln im Gazastreifen im Stich zu lassen. "Es ist schwer, die harte Botschaft zu ignorieren, die den Bürger des Staates Israel und der ganzen Welt heute übermittelt wurde: Unsere Leben sind weniger wert", hieß es in einer Botschaft des Kibbuz Nir Oz. "Einer Geisel mit amerikanischem Pass wird Priorität eingeräumt, während die 58 anderen Geiseln zurückgelassen werden - darunter 14 Mitglieder der Gemeinschaft von Nir Oz, und die Sorge um ihr Los ist größer denn je."
Nir Oz war einer der Schauplätze des beispiellosen Massakers vor gut anderthalb Jahren. Die Hamas und andere islamistische Terroristen töteten bei ihrem Überfall auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen und verschleppten mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. Das Massaker löste den Gaza-Krieg aus. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 52.800 Palästinenser getötet, wobei neben Zivilisten auch Kämpfer mitgezählt werden.