Aus dem Landkreis Deggendorf meldete Landrat Bernd Sibler (CSU) am Vortag stabile Deiche bei einer nur langsam abfließenden Hochwasserwelle. Der Kommunalpolitiker appellierte an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger: Deiche seien „keine Partyzone“. Immer wieder bereiteten uneinsichtige Menschen den Einsatzkräften zusätzliche Arbeit, etwa, wenn sie mit Kanus durch Hochwassergebiete fahren.
Weiter flussabwärts in Passau gingen die Pegelstände an Donau und Inn langsam zurück – allerdings auf hohem Niveau. Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) richtete den Blick nach vorn: „Die nächsten Tage werden ganz im Zeichen von Aufräumarbeiten stehen.“ Doch wegen des langsam fließenden Wassers bat auch er um Geduld. Ab Donnerstag öffneten Schulen und Kindergärten in der Altstadt wieder.
Bahnverkehr normalisiert sich schrittweise
In vielen Regionen Bayerns waren inzwischen wieder Fernverkehrszüge der Bahn auf wichtigen Strecken unterwegs. Der aktuellen Betriebslage zufolge gab es auf den Strecken Ulm-Augsburg-München und Donauwörth-Augsburg am Donnerstag keine flutbedingten Einschränkungen mehr.
Suche nach Feuerwehrmann
In Schwaben dauerte die Suche nach einem Feuerwehrmann an, der bei einem Hochwasser-Einsatz am Sonntag in Offingen mit seinem Boot gekentert und als vermisst gemeldet worden war. Zwei weitere Menschen seien am Donnerstag noch als vermisst gemeldet gewesen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.
Beim Austritt eines unbekannten Stoffes während Hochwasser-Aufräumarbeiten in Baar-Ebenhausen wurden acht Menschen leicht verletzt. Die Betroffenen hätten am Donnerstag nach Kontakt mit dem Stoff auf dem Gelände eines Privatanwesens über leichte Atemwegsreizungen geklagt, sagte ein Polizeisprecher. Drei der Leichtverletzten waren Feuerwehrleute. Der Stoff trat demnach beim Abpumpen eines Kellers aus.