Die Veränderungen des Spielplans betreffen hauptsächlich das Musiktheater, das nun weit mehr Spielraum bekommt, als es außerhalb des Hauses hätte erhalten können. Aber auch die Schauspielsparte kann nun Projekte angehen, die für alternative Spielorte nicht geeignet wären. Das wiederum tangiert auch die Pläne für die Studiobühne in der Reithalle. Disponentin, Dramaturgen und die Damen der Öffentlichkeitsarbeit arbeiten daran mit Hochdruck, erläutert des Intendant: „Was sonst eineinhalb Jahre dauert, muss jetzt in eineinhalb Wochen über die Bühne gehen“.
Spielplan-Details möchte er noch nicht verraten, zunächst soll das Ensemble informiert werden, in drei bis vier Wochen dann das Publikum. Das Spielzeitheft wird wohl erst nach der Sommerpause erscheinen. Einen „Teaser“ lässt Loges aber doch schon mal vom Stapel: Zum Saisonauftakt wird am 24. September Hector Berlioz’ Oratorienoper „Fausts Verdammnis“ aufgeführt – wie von langer Hand geplant in der St. Morizkirche. Die Opernproduktion wird flankiert von Konzerten des Dekanats und Loges freut sich auf „eine wunderbare Zusammenarbeit“. Kein Geheimnis macht er auch aus der Wiederaufnahme der „Walküre“: Die Wagner-Oper, die am 5. Juni letztmals in dieser Spielzeit auf die Bühne kommt, kehrt im Herbst zurück.
Auf sechs bis acht Neuproduktionen dürfen sich Theaterfans im Großen Haus freuen – und auf ihre vertrauten Lieblingsplätze, die ihnen wegen Corona abhanden gekommen sind: „Das Stammplatz-Abo wird es wieder geben!“, verspricht Frömming. Der längere Verbleib im Großen Haus gibt ihm die Chance, Publikum zurückzugewinnen, das nach zwei Pandemiejahren auch in Coburg nicht automatisch zurückkehrt: „Dafür braucht es ein gutes Angebot und ein gutes System“.
Das „Finale Glorioso“ wird am 25. Juni übrigens trotz der veränderten Lage begangen – nur eben ohne Abschiedswehmut: Bei der großen Gala werden die beliebtesten Momente und Melodien aus den vergangenen zehn Jahren in Erinnerung gerufen – ausgewählt von den Zuschauerinnen und Zuschauern. Die können ihre Musikalität schon zuvor selbst unter Beweis stellen: Beim Symphonic-Mob ab 14.30 Uhr dem Schlossplatz. Geboten wird noch mehr an diesem Samstag, denn Loges und sein Team haben erkannt: „Ein Theaterfest ist dringend nötig!“