„Anlass zur Sorge“
Obwohl in der Zwischenzeit bekannt wurde, dass die ursprüngliche Kostenannahme nicht zu halten sein werde, würden die am Donnerstag präsentierten Zahlen von 180 bis 190 Millionen Euro „schon Anlass zur Sorge“ geben, „das sei hier ganz deutlich gesagt“, betonte Regina Eberwein. Schließlich erhöhe sich der Anteil der Stadt Coburg von ursprünglich angenommenen 18 Millionen Euro „deutlich über die bereits angepassten 37 Millionen Euro“.
Für den Freistaat Bayern möge diese Steigerung, bezogen auf dessen Gesamtetat in Milliardenhöhe, überschaubar sein, „für die Stadt Coburg stellt sie einen enormen finanziellen Kraftakt dar“, so die Kämmerin. Sie wies zudem darauf hin, dass neben der Generalsanierung des Landestheaters fast zeitgleich andere Großprojekte anfallen. Dazu zählen die Entwicklung des Schlachthof- und Güterbahnhofgeländes sowie der Steinwegvorstadt und der Neubau eines Krankenhauses gemeinsam mit dem Landkreis Coburg.
Regina Eberwein appellierte vor diesem Hintergrund und der schwieriger werdenden Haushaltslage an den Stadtrat, bei den Ausgaben Disziplin zu wahren, Projekte zu priorisieren und Anträge stets mit einer Gegenfinanzierung zu versehen. Zudem erneuerte die Kämmerin ihre Forderung an den Stadtrat, eine finanzielle Obergrenze für den Anteil Coburgs an der Generalsanierung des Landestheaters festzulegen.
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) stellte fest, dass der Kostenanteil der Stadt erst dann seriös genannt werden könne, wenn „belastbare Zahlen“ vorliegen, die sich aus der konkreten Planung ergeben würden. Dann könne der Stadtrat über seine Beteiligung an dem Projekt entscheiden.
Im Gremium wurde am Donnerstag darüber spekuliert, wie hoch der städtische Anteil sein könnte. Genannt wurde eine Summe von 60 bis 70 Millionen Euro. Auf einer soliden Berechnung basiert diese Zahl allerdings nicht.
Fritz Frömming, kaufmännischer Direktor des Landestheaters, hatte am Beginn der Stadtratssitzung betont, dass man schon über ein Jahrzehnt auf die Generalsanierung warte. Sie sei überfällig.
Bayern steht zur Sanierung
Felix Kanbach vom bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst erklärte, dass der Freistaat Bayern zum Bauprojekt und zur Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt Coburg aus dem Jahr 2015 stehe. Die Generalsanierung besitze für die Staatsregierung hohe Priorität.
In der Sondersitzung am Donnerstag im Kongresshaus Rosengarten ging es darum, den Stadtrat über den Stand der Generalsanierung zu informieren. Ein Beschluss wurde nicht gefasst.