Woran der Strafverteidiger selbst wenig Interesse hat. Sein Geständnis lässt sich der Angeklagte teuer abkaufen. Statt der sieben Jahre, die sich Staatsanwalt Frank Dietze als Strafe vorgestellt hat, läuft es nach einer Verständigung auf irgendetwas zwischen drei Jahren neun Monaten und vier Jahren neun Monaten hinaus. Damit können sich auch die von den Schrecken gezeichneten Eltern der Mädchen abfinden, die von Rechtsanwalt Thomas Drehsen aus Bamberg vertreten werden.
Denn nun bleibt den Opfern, die seit den Übergriffen und deren Entdeckung unter Ess-, Angst- und Schlafstörungen, Schuldgefühlen und Versagensängsten leiden, der öffentliche Auftritt erspart. „Es geht ihnen schlecht,“ so die Mutter.
Das vergewaltigte Mädchen erlitt lange Zeit nach dem Vorfall sogar einen völligen Nervenzusammenbruch. Auch die Ehe der Eltern der beiden Mädchen brach auseinander. „Die Situation war für uns alle zu belastend.“ Und dann ist da noch die Lebensgefährtin des „lieben Onkels“, mit der er drei gemeinsame Kinder hat. Sie ist die Schwester der Mutter. Obwohl man seit über einem Jahrzehnt ein Paar ist, hat die Frau ihren Nichten geglaubt und keinen Moment gezögert, ihn sofort vor die Türe gesetzt. Seither sitzt der Mann in Untersuchungshaft in der JVA Bamberg. Vorerst bis zum 7. Dezember, wenn am Landgericht Bamberg das Urteil erwartet wird.