Nach ausführlicher Beweisaufnahme sei man zur Erkenntnis gelangt, dass der Mann aus dem Landkreis Coburg in einer Parallelwelt gelebt habe, erklärte die Richterin. Etliche Zeugen und Geschädigte hatte man gehört. Der nun verurteilte Bundespolizist hatte einen Autohandel betrieben. Gehandelt hatte er aber irgendwann nicht mehr. Vielmehr nahm er den Kaufpreis der Kunden entgegen, doch lieferte er ihnen die versprochenen Autos nie aus – in 34 Fällen. Laut Huber betrieb O. sein Geschäft bis 2018 einträglich. Seit 2019 habe er dem Betrieb jedoch mehr Geld entnommen, als er einnahm, was zu einem negativen Eigenkapital und einem negativen Betriebsvermögen geführt habe. „Seine Einnahmen waren nicht mehr ausreichend, um die laufenden Kosten zu decken“, ergänzte Huber. Verantwortlich sei dafür sein Lebensstil. „Bei Autos dreht er auf und durch“, hatte die Richterin bereits in einer vorherigen Sitzung betont. Geld, das seine Kunden an ihn zahlten, verwendete er demnach, um andere Kosten seines Geschäfts zu decken, aber nicht, um die versprochenen Autos davon zu kaufen.