Landgericht Coburg Rosen für den „Maskenrichter“

Am Justizgebäude in der Ketschendorfer Straße haben Unbekannte am Wochenende diverse Solidaritätsbekundungen hinterlassen. Was dahinter steckt.

 
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Rund ein Dutzend weiße Rosen sowie mehrere kleine Plakate haben Unbekannte am Wochenende am Justizgebäude in der Ketschendorfer Straße in Coburg angebracht. Auf den Schildern waren unter anderem die Worte „Mut“, „Charakter“ und „Menschlichkeit“ zu lesen. Auf dem Boden stand darüber hinaus ein grüner Bilderrahmen, der den Hintergrund der Aktion erkennen ließ: der Fall Christian Dettmar.

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Dettmar – er war zu der Zeit Familienrichter am Amtsgericht in Weimar – hatte im April 2021 per Beschluss an zwei Schulen die geltende Maskenpflicht aufgehoben. Das Landgericht Erfurt hatte ihn deshalb im vergangenen Jahr wegen Rechtsbeugung zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt.

Der Bundesgerichtshof hat entschieden

Sowohl Dettmar als auch die Staatsanwaltschaft legten gegen das Urteil des Landgerichts Revision ein. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft gefordert, die Verteidigung Freispruch. Ende November hat nun der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe final in der Sache entschieden: Da die Richter keinen Rechtsfehler erkennen konnten, gilt Dettmar als rechtskräftig verurteilt.

Die Rosen und Plakate am Coburger Justizgebäude sind am Montagmittag bereits wieder verschwunden gewesen. „Wir werden dem nicht weiter nachgehen“, erklärt Timm Hain, Pressesprecher des Coburger Landgerichts, auf Redaktionsnachfrage.