Landkreis Coburg Kreisräte fordern Bildungsprädikat

Yannick Seiler
Demokratie in Klassenzimmern fördern, das möchten einige Kreisräte. Foto: /Uli Deck/dpa

Politiker des Kreistags stellen einen Antrag für ein Siegel für Demokratie. Es soll in Schulen und Kitas dazu motivieren, sich für deren Werte einzusetzen.

 
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Es ist an der Zeit, fordern Kreisrätinnen und Kreisräte mehrerer Fraktionen, ein neues Bildungsprädikat für Schulen und Kitas im Landkreis einzuführen. Ein sogenanntes Demokratiesiegel soll an diejenigen Einrichtungen vergeben werden, an denen man sich für demokratische Bildung einsetzt. „In Zeiten, in denen Fakten in Frage gestellt werden, kann man mit demokratischer Bildung nicht früh genug beginnen“, sagt SPD-Kreisrat Kanat Akin, der den an Landrat Sebastian Straubel (CSU) adressierten Antrag zusammen mit Viktoria Lauterbach (Grüne), Christine Heider (CSU/Landvolk), Carsten Höllein (SPD) und Rainer Möbus (Freie Wähler) unterzeichnet hat.

Sie möchten die Landkreisverwaltung beauftragen, ein Konzept für ein Demokratiesiegel für besonderes Engagement in der demokratischen Bildung an Kindertagesstätten und Schulen zu entwickeln, heißt es in dem Antrag. Denn Artikel 131 Absatz 3 der Bayerischen Verfassung sehe vor, dass Schülerinnen und Schüler im Geiste der Demokratie zu erziehen sind, heißt es weiter. Laut Antrag ist dieser Auftrag in Zeiten globaler Krisen, neuer populistischer und extremistischer Kräfte und der Chancen, aber auch Herausforderungen, die digitale Medien mit sich bringen, wichtiger denn je. Ziel müsse es demnach sein, Kinder und Jugendliche bestmöglich in ihrer Entwicklung zu mündigen, kritischen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu unterstützen. Das Demokratiesiegel soll dazu motivieren, das Ziel zu erreichen.

Partnerschaften für Demokratie

Laut Akin hat man die Idee dazu innerhalb der Arbeitsgruppe „Partnerschaften für Demokratie“ entwickelt. Das Projekt setzt sich zum Ziel, Städten, Gemeinden und Landkreisen Handlungsstrategien zu vermitteln, um Demokratie und Vielfalt zu stärken und jeder Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten.

Voraussetzung, um das Prädikat zu erhalten, sind die Beschäftigung mit Kinderrechten, Zusammengehörigkeit, sozialer Teilhabe und Demokratie. Dafür könnte etwa empfohlen werden, einen Klassenrat und ein Kinderparlament einzurichten. Man verweist auf das Projekt „Gütesiegel Demokratie“ der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und auf das Projekt „Kinderrechteschule“ des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF.

Genauer ausgestaltet werden soll das Demokratie-Prädikat, sobald dieses innerhalb der Verwaltung bearbeitet wird. „Vielleicht können wir sogar Modellregion werden“, sagt Akin.

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