Landkreis Coburg Müllgebühren bleiben vorerst stabil

Mathias Mathes
Die Abfallwirtschaft im Kreis Coburg ist gut aufgestellt. Foto: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst

„Nicht erwartete hohe Papiererlöse“ führen zu einer positiven Bilanz in der Abfallwirtschaft. Die Bürger-Energieberatung soll ausgeweitet werden.

 
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Die Gebühren für die Müllentsorgung bleiben vorerst stabil. Dies lässt sich aus der jüngsten Bilanz der Abfallwirtschaft des Landkreises schließen, die am Donnerstag im Kreisausschuss vorgestellt wurde.

Demnach belaufen sich die Einnahmen im Jahr 2021 auf rund 5,4 Millionen Euro, bei Ausgaben von etwa 5,2 Millionen. Es bleibt ein Überschuss von circa 167 000 Euro. Mehreinnahmen aus der Beteiligung der dualen Systeme an der Altpapiersammlung und „nicht erwartete hohe Papiererlöse“ führte Christian Kern vom Fachbereich Finanzen im Landratsamt als Gründe für die entspannte Situation an. So konnten im vergangenen Jahr 354 000 Euro der Sonderrücklage Abfallentsorgung zugeführt werden. Die Rücklage erhöht sich auf 718 000 Euro.

„Im laufenden Haushaltsjahr 2022 werden Mittel aus der Rücklage notwendig sein, um die zu erwartenden Ausgaben bei gleichbleibenden Abfallgebühren ausgleichen zu können“, so Kern. Es zeichne sich ab, dass künftig durch Baumaßnahmen an den Wertstoffhöfen ab dem Jahr 2024 wegen CO2-Abgaben bei der Müllverbrennung und steigenden Personal- und Dieselkosten mit weiteren Kosten zu rechnen sei. Auch die bereits wieder sinkenden Papier- und Schrotterlöse hätten einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Gesamteinnahmen.

2010 wurde von Stadt und Landkreis Coburg als gleichberechtigte Gesellschafter die Regionalmanagement Stadt und Landkreis Coburg GmbH gegründet, die inzwischen unter Coburg Stadt und Land aktiv GmbH firmiert. Nachdem die Themen Energie und Klima immer weiter in den Vordergrund drängten, habe die Stadt Coburg gebeten, in diesem Bereich über die gemeinsame GmbH tätig zu werden, erklärte Landrat Sebastian Straubel. Zur Energieeinsparung und Verbesserung der CO2-Bilanz im Gebäudesektor sollen deshalb zwei Maßnahmen umgesetzt werden, um den privaten Energieverbrauch vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise zu reduzieren.

Zum einen soll privaten Haushalten kostenfreie und leicht abrufbare Gebäudeenergieberatung angeboten werden, als Ausweitung der bereits bestehenden Angebote zur Bürger-Energieberatung. Zum anderen ist der Aufbau eines Onlineportals zur Optimierung energetischer Sanierungsmaßnahmen in der Region geplant. Das Portal soll aktuelle Informationen zu Fördermöglichkeiten auf kommunaler, Landes- und Bundesebene für Maßnahmen im Bereich der Energieeinsparung sowie der regenerativen Energieerzeugung enthalten und qualifizierte und zertifizierte Energieberater in der Region auflisten. Außerdem soll es möglich sein, dass Eigentümer über das Portal Anfragen zu privaten Bau- und Sanierungsmaßnahmen an möglichst viele Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe in der Region durch einen Klick versenden können. Dazu soll eine Vernetzung mit entsprechenden Fachbetrieben aus der Region dienen.

Neben dem Energiesektor ist die Coburg Stadt und Land aktiv GmbH auch für die Stärkung der Region zuständig, etwa in Bereichen wie Tourismus, Willkommenskultur für Neubürger, die Pflege von Wanderwegen oder die Bewerbung regionaler Spezialitäten aus der „Genussregion“. Mit rund 147 000 Euro greift der Landkreis aktuell der GmbH zum Defizitausgleich unter die Arme.

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