Landkreis Haßberge Student unter Kinderporno-Verdacht

Einer Aushilfslehrkraft, die im Landkreis Haßberge tätig war, wird vorgeworfen, Kinderpornografie besessen und selbst Aufnahmen angefertigt zu haben. Hinweise auf sexuelle Übergriffe gibt es bisher nicht.

 
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 Foto: dpa

Die Kriminalpolizei Schweinfurt und das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) führen laut einer gemeinsamen Pressemeldung des Polizeipräsidiums Unter franken und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg Ermittlungen gegen einen Lehramtsstudenten, der als Aushilfslehrkraft im Landkreis Hassberge tätig war. „Dem Beschuldigten wird der Besitz von Kinderpornografie sowie die Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen vorgeworfen“, so Polizeihauptkommissar Martin Kuhn und Oberstaatsanwalt Dr. Nino Goldbeck.

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Nachdem bekannt geworden war, dass der Beschuldigte im Besitz von kinderpornografischen Inhalten sein soll, nahm die Kriminalpolizeiinspektion Schweinfurt unverzüglich gemeinsam mit dem ZKI die Ermittlungen auf. „Bei der Sichtung von im Rahmen einer Durchsuchungsmaßnahme sichergestellten Beweismitteln ergaben sich Verdachtsmomente, wonach der Beschuldigte auch Aufnahmen in einer Schule im Landkreis Hassberge, an welcher er unterrichtet hatte, angefertigt haben soll“, so Polizei und Staatsanwaltschaft. „Diese Aufnahmen wurden offensichtlich heimlich anlässlich des Schwimmunterrichts gefertigt. Ermittelt wird in diesem Zusammenhang wegen des Verdachts der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen.“

Inwiefern von Schülerinnen und Schülern auch kinderpornografische Aufnahmen gefertigt wurden, sei, so die Meldung, ebenfalls Gegenstand der laufenden Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft. Allerdings: „Es bestehen derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass es zu sexuellen Übergriffen seitens des Beschuldigten gekommen ist.“ Die Eltern aller Schülerinnen und Schüler der betroffenen Schule seien im Rahmen einer Informationsveranstaltung am Montagabend über die Vorwürfe und Ermittlungen informiert worden, wie Kuhn und Goldbeck mitteilen.

„Ein Netzwerk von Vertretern des Kriseninterventions- und bewältigungsteams bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychologen (KIBBS), des Schulamtes, der Schule, sowie der Kriminalpolizei Schweinfurt und der polizeilichen Betreuungsgruppe stand hier als fachlicher Ansprechpartner im Austausch mit den Eltern.“ Im Rahmen der fortdauernden Ermittlungen stehe die Kriminalpolizei Schweinfurt weiterhin in engem Kontakt zu der Schule, an welcher der Tatverdächtige zuletzt beschäftigt gewesen sei. „Der Beschuldigte wurde unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben an der Schule entbunden. Die Regierung von Unterfranken hat arbeitsrechtliche Schritte gegen die Lehrkraft eingeleitet“, so die Meldung abschließend.