Wohnhausbrand Einsatzkräfte finden Molotowcocktail

, aktualisiert am 06.09.2021 - 16:57 Uhr

In der Nacht zum Montag ist es in Crock zu einem Wohnhausbrand gekommen. Hintergrund ist offenbar  Brandstiftung: Am Ort des Geschehens wurde ein Molotow-Cocktail gefunden.

 
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Crock - Ein zweiter hat wahrscheinlich den Brand im Erdgeschoss des Hauses ausgelöst. Zu dem Zeitpunkt befinden sich drei Personen in dem Wohnhaus. Ein Mann und seine zwei  Kinder. Sie können sich alle unverletzt ins Freie retten. Nach Schilderungen im Polizeibericht sind die Bewohner durch einen lauten Knall  aufgeschreckt, haben  das Feuer bemerkt und konnten sich  selbst in Sicherheit bringen. 

Glück in all dem Unglück: In der benachbarten Backstube der Bäckerei Muche wird bereits gearbeitet. „Wir sind ja nur drei Meter weg davon“, sagt Bäckermeister Gerhard Muche. Er nimmt an diesem Morgen einen lauten Knall wahr und bemerkt die Flammen. „Wir haben dann gleich aus der Backstube heraus  die Wasserschläuche  gelegt und versucht zu löschen“, sagt Muche. So recht will das aber – wohl aufgrund des Brandbeschleunigers  – nicht gelingen. „Ich habe gedacht, ich lösche mit Benzin, weil die Flammen sofort hochgelodert sind“, erinnert er sich am Vormittag danach. Mehrere Feuerlöscher aus der Backstube leeren Muche und seine Mitarbeiter durch das Fenster ins Brandhaus. Währenddessen wählt ein anderer Mitarbeiter der Bäckerei den Notruf und alarmiert die Einsatzkräfte.

  „Wir sind gegen 4.15 Uhr alarmiert worden“, sagt Josef Langguth, Wehrleiter der Feuerwehr in Crock, der den Einsatz am frühen Montagmorgen leitet. Als die Feuerwehrleute wenig später am Brandort eintreffen schlagen Flammen und Rauch aus den Fenstern im Erdgeschoss.  „Die Nachbarn hatten schon begonnen, das Feuer einzudämmen“, sagt Langguth. Danach übernehmen die Feuerwehrleute und bringen den Brand rasch unter Kontrolle. Trotz des ungünstigen Standorts an einer Engstelle im Ort erreichen die Feuerwehrleute die Brandstelle gut, erklärt der Wehrleiter. Zur Brandursache könne er sich nicht äußern, sagt Josef Langguth.

Die Polizei hatte am Morgen den Brandort aufgesucht. Die Beamten hätten den Molotow-Cocktail beschlagnahmt. In der Mitteilung der Polizei heißt es, dass  die eingesetzten Beamten  Beweismittel festgestellt haben, die darauf schließen lassen, dass es sich um Brandstiftung handelt. Nach ersten Ermittlungen werden ein fremdenfeindliches beziehungsweise  ein politisches Motiv  ausgeschlossen. Die Polizei ermittelt nun, ob die Ursache des Brandfalls im privaten Bereich zu suchen ist. Die Auswertung der Spuren und die Ermittlungen dauerten  an, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Polizei bittet um Mithilfe:  Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer ((03685) 7780 bei der Polizeiinspektion in Hildburghausen zu melden.

Das Gebäude ist indes unbewohnbar geworden. Der Vater und seine Kinder sind zuerst vorübergehend  im Feuerwehrgerätehaus in Crock untergebracht worden. Die Gemeinde Auengrund  hatte sich im Laufe des Tags darum gekümmert, dass die Familie in einer Notwohnung für Brandopfer in Eisfeld vorübergehend Obdach finden und dort zur Ruhe kommen konnte, schildert Auengrund-Bürgermeister René Pfötsch. Zudem habe man die Familie fürs erste mit Kleidung, Handtüchern und Hygieneartikeln ausgestattet.

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