Landkreis Kronach Abfallwirtschaft kommt auf den Prüfstand

Karl-Heinz Hofmann
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Immer mehr Personen bringen immer mehr Müll zu den Wertstoffhöfen. Das stellt Personal und Höfe vor Herausforderungen.

 
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Kronach - Vor der jüngsten Sitzung besichtigten die Mitglieder des Abfallwirtschafts- und Umweltausschusses des Landkreises Kronach das Abfallwirtschaftszentrum in Steinbach am Wald. Bei dem interessanten Rundgang über das weiträumige Gelände erörterte Julian Simon zunächst die Historie der Deponie Steinbach am Wald und die anstehenden Deponie-Rekultivierungsplanungen. Der Wertstoffhofwärter Robert Girke führte durch den Wertstoffhof und erklärte die vielseitigen Abläufe vor Ort. Landrat Klaus Löffler dankte in diesem Zusammenhang den Mitarbeitern, die in den Wertstoffhöfen des Landkreises gute Arbeit leisten.

Die Wertstoffhöfe sind Servicezentren in denen fachkundiges und freundliches Personal auch stets als Berater für die Kunden, die ihre Abfälle anliefern, fungiert. In der sich anschließenden Sitzung im Feuerwehrzentrum Steinbach am Wald führten Ines Pfadenhauer und Thomas Mattes in die Thematik einer Neukonzeption der kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises Kronach ein. In den bestehenden zwölf Wertstoffhöfen fanden in der Vergangenheit immer wieder Veränderungen und Anpassungen an die Gegebenheiten statt. Steinbach am Wald, Birkach und Wallenfels sind als Stützpunktwertstoffhöfe eingerichtet.

Am Beispiel Steinbach am Wald wurde festgestellt, dass das Personal weite Laufwege zu bewältigen hat sowie ein breites Aufgabenspektrum (Beratung, Kassieren, Kontrolle etc.), was oftmals noch zeitgleich erfolgen muss. Dazu kommen Sonderaktionen. Eine Modernisierung von Gebäuden und Geräten sei daher unumgänglich, zumal die Besucherzahlen stetig steigen wie auch der Umfang der zu sammelnden Abfälle und Wertstoffe.

Angebot optimieren

Neben den bisherigen Informationskanälen via Presse und Aushänge, Homepage, Abfall-App, Facebook und Instagram soll das Angebot noch erweitert und optimiert werden. Eine Kundenkarte wäre beispielsweise möglich sowie die digitale Abrechnung an den Wertstoffhöfen.

Landrat Klaus Löffler fasste zusammen, dass sich die Wertstoffhöfe als zentrale Abfallwirtschaftseinrichtungen im Bringsystem in den vergangenen Jahren bewährt haben. Sie waren jedoch auch von Anfang an einem stetigen Wandel unterworfen. Wünsche aus der Bevölkerung, Anregungen aus der Politik, Ideen aus der Abfallwirtschaft und nicht zuletzt die sich oft ändernde Abfallgesetzgebung haben zu Anpassungen an den Wertstoffhöfen geführt. Das Serviceangebot für die Bürger wurde dadurch immer stärker ausgebaut und besser. Die positive Entwicklung an den Wertstoffhöfen hat auch Auswirkungen auf das dort eingesetzte Personal. Die Aufgabenfelder sind vielfältig und sind in den letzten 25 Jahren deutlich anspruchsvoller geworden.

Die Corona- Pandemie hat in der gesamten Abfallwirtschaft einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Als systemrelevanter Bereich war die Abfallwirtschaft angehalten, die Entsorgungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig alle Hygieneregelungen zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umzusetzen. Die Auswirkungen des Lockdowns haben dazu geführt, dass die Bevölkerung die Entsorgungsmöglichkeiten über Wertstoffhöfe und Kompostplätze, Müllumladestation und Problemmüllsammlung sehr stark beansprucht hat. Dieser Trend hält insbesondere an den Wertstoffhöfen in Steinbach am Wald und Birkach weiter an und zeigt, dass das Wertstoffkonzept einer Überarbeitung bedarf.

Umbau der Wertstoffhöfe

Das ist Anlass, die derzeitige Konzeption der Abfallwirtschaft insgesamt auf den Prüfstand zu stellen. Der Abfallwirtschafts- und Umweltausschuss ermächtigte die Verwaltung mit einstimmigem Votum, für den Umbau der Wertstoffhöfe in Steinbach am Wald und Birkach Planungsaufträge zu vergeben. Ferner war man sich einig, für Frühjahr 2022 eine Klausurtagung zur Neukonzeption der gesamten kommunalen Abfallwirtschaft vorzubereiten.

Dem Antrag des Diakonischen Werks der Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirke Kronach- Ludwigsstadt/Michelau mit einem pauschalen Zuschuss in Höhe von 9000 Euro zu unterstützen, wurde zugestimmt.

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