Landkreis Kronach Abitur-Quote im Frankenwald bleibt konstant

28 Prozent der Schulabgänger haben im Jahr 2019 in Kronach das Abitur abgelegt. Das geht aus der Bildungsstatistik der Regierung hervor. Foto: /Karl-Josef Hildenbrand / dpa

28 Prozent der Schüler im Landkreis Kronach haben das Abitur geschafft. Das geht aus einer Statistik der Bundesregierung hervor. Dafür steigt ein Wert, der eigentlich sinken sollte.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Kronach - Deutschlands Problemkinder werden immer mehr: 6,6 Prozent betrug zuletzt der Anteil der jungen Menschen, die keinen Schulabschluss schafften. Das sind 0,9 Prozentpunkte mehr als noch 2011: Der Kreis Kronach weist ähnliche Zahlen aus: Hier blieben zuletzt ebenso 6,6 Prozent (Vorjahr: 4,6 Prozent) ohne jeglichen Abschluss. Im bundesweiten Vergleich bedeutet das für den Kreis Kronach Platz 203 in der Bundesliga der Abschlusslosen. Die niedrigste Quote hat der Kreis Main-Spessart mit 2,3 Prozent jungen Menschen ohne Abschluss.

Die Bildungspolitik sonnt sich derweil allerdings lieber im Glanze junger Menschen mit Abitur: Deren Anteil liegt bundesweit bei 34,6 Prozent der zuletzt gezählten Schulabgänger und -gängerinnen. Verglichen damit liegt die Quote im Kreis Kronach mit rund 28,0 Prozent Abiturienten niedriger als im Bund. In der Bundesliga der Abiturienten liegt der Frankenwald damit auf Platz 276 unter den 403 im Regionalatlas ausgewerteten Städten, Kreisen und Stadtstaaten. Spitzenreiter mit einer Abiturientenquote von 64 Prozent ist in diesem Vergleich die Stadt Neustadt an der Weinstraße.

Corona-Effekt gibt es (noch) nicht

Die bundesweite Negativentwicklung im Land der Dichter und Denker, wo die Bedeutung von guter Bildungspolitik gerne beschworen wird, kann dabei nicht Corona in die Schuhe geschoben werden. Die aktuellen Zahlen betreffen den Zeitraum bis zum 31. Dezember 2019. Corona wurde erst wenige Wochen danach zum Thema.

In ganz Bayern beendeten 5,4 Prozent junge Menschen die Schulzeit, ohne einen Hauptschulabschluss in der Tasche zu haben. Das ist eine etwas geringere Quote als im Vorjahr mit 5,6 Prozent. Diese Zahl ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, weil die Statistiker da zwei Gruppen mixen, die nicht in einen Topf gehören: Enthalten sind auch Schulabgänger, die gar keinen Abschluss machen konnten, weil sie eine Förderschule besuchten. Diese bieten nicht immer einen Hauptschulabschluss an. Aber: Unter den Abschlusslosen sind immer weniger Förderschülerinnen und Förderschüler, das heißt: „Der Anstieg geht ausschließlich auf vermehrte Abgänge ohne Abschluss aus den anderen Schularten zurück’’, sagt der Bildungsbericht 2020 der Bundesregierung.

Das Elternhaus entscheidet mit

Im Kreis Kronach entwickelten sich die beiden Gruppen junger Menschen so: 2011 blieben 2,6 Prozent ohne Abschluss, 2012 waren es 3,2 und aktuell haben eigentlich 6,6 Prozent nicht genug fürs Leben gelernt. Dagegen machten im Sommer 2019 im Kreis Kronach rund 28,0 Prozent der Schülerinnen und -schüler Abitur, und damit mehr als im Vorjahr mit 27,6 Prozent. Im Jahr 2016 hatte die Abiturienten-Quote bei 29,2 Prozent gelegen und im Jahr 2011 machten rund 45,2 Prozent aller von den Schulen Abgehenden den begehrten Abschluss.

Dabei gilt nach wie vor, Mama Abitur, Papa Abitur, Kind Abitur ist eine noch immer zutreffende Voraussage für den Bildungsweg: „Mehr als sieben von zehn Kindern, von denen mindestens ein Elternteil Abitur oder Fachhochschulreife hat, erreichen diesen Abschluss ebenfalls’’, sagt die Bildungsstatistik. zds

Autor

Bilder