Auf der Suche nach guten Ideen

Kronach - Auch die „Partnerschaft für Demokratie Landkreis Kronach“ hat im Zuge der Corona-Pandemie starke Einschränkungen in ihren Projektaktivitäten erfahren. Bei einem Pressegespräch informierten die Verantwortlichen über aktuelle Entwicklungen und Aktivitäten; aber auch über Fördermöglichkeiten für Projektideen. „Wir wurden von der Pandemie jäh ausgebremst“, konstatierte Sabine Nachtrab von der Volkshochschule (vhs) Kronach. Sie betreut die Koordinierungs- und Fachstelle für das Projekt. Die Partnerschaft ist Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, gefördert vom Bundesfamilienministerium. Es gibt sie seit 2015; 2020 ist die zweite Förderperiode gestartet, die bis 2024 läuft.

„Anfang des Jahres 2020 herrschte noch Aufbruchsstimmung, und es wurden einige Projekte beantragt. Viele konnten dann leider Corona-bedingt nicht umgesetzt werden“, bedauerte Sabine Nachtrab. Erfreulicherweise hätten jedoch manche nach alternativen Formaten gesucht, etwa für das BDKJ-Projekt „WirPunktNullJetzt!“. „Ich finde es toll, dass sich Leute an neue Wege herangetraut haben“, lobte Gabriele Riedel vom Regionalmanagement des Landkreises, das in der kommunalen Verwaltung mit der „Partnerschaft für Demokratie“ beauftragt ist.

Ausstellung als Vorbild

Ein weiteres erfolgreiches Beispiel ist die Ausstellung „Die Hölle kann nicht schlimmer sein“ der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Friesen. Die Ausstellung über die Schrecken der beiden Weltkriege wurde im Herbst 2020 in der Dorfscheune eröffnet. Da schon kurze Zeit später keine Besichtigungen mehr möglich waren, zog das Projekt in den virtuellen Raum um, wo es unter https://erinnerungskultur-soldatenkameradschaft-friesen.de viele Aufrufe verzeichnet.

Mit dem Aktions- und Initiativfonds stehen jährlich bis zu 58 000 Euro für die Umsetzung von Projekten im Landkreis Kronach zur Verfügung. Der Jugendfonds ist mit 12 000 Euro ausgestattet. Eine Förderung im Rahmen dieser Fonds können nichtstaatliche gemeinnützige Organisationen beantragen – zum Beispiel Vereine, Träger der Jugendhilfe und Jugendverbände. Zusätzlich gibt es mit dem Mikrofonds die Möglichkeit, Kleinprojekte bis zu 500 Euro schnell und unbürokratisch zu fördern. Diese Unterstützung können auch Einzelpersonen, Initiativen und Bündnisse ohne Rechtsform beantragen. Da das Bundesprogramm „Demokratie leben“ 100 Prozent Zuschuss gewährt, könnten sich hier auch kleine Vereine und Institutionen herantrauen, sagte Gabriele Riedel.

Viel Geld im Fördertopf

„Wir haben noch viel Geld im Fördertopf, da viele bislang abgewartet haben“, bestätigte Sabine Nachtrab. Da nun wieder vieles möglich sei, sei der Zeitpunkt für eine Antragstellung ideal. Der Begleitausschuss kommt das nächste Mal am 20. Juli zusammen. Das zentrale Gremium der Partnerschaft entscheidet über die Förderung aus dem Aktions- und Initiativfonds. Eine weitere Sitzung erfolgt im Herbst. Aber auch danach können noch Projekte bewilligt werden, sofern sie noch heuer umgesetzt und abgerechnet werden.

Der Kreisjugendring ist Träger des Jugendforums. Dessen Mitglieder entscheiden über die Vergabe von Fördermitteln aus dem Jugendfonds, speziell für Projekte von und für junge Menschen. Mit Marius Bittner gibt es nun auch einen Koordinator für das Jugendforum. Zu erreichen ist er per Mail (jugendforum@vhs-kronach.de).

Bislang wurden drei Projekte über den Jugendfonds beantragt: für die Verschönerung von Plätzen in Kronach durch das „Mädchen-Café“, eine BDKJ-Umfrage sowie für die Gedenk-Aktion im Umfeld der Reichspogromnacht. Das vierte ist in der Planung. In Zusammenhang mit der Bundestagswahl im Herbst sind dabei Jugendliche unter 18 Jahren zur „Stimmabgabe“ aufgerufen. „Die Fördermöglichkeiten sind weit gespannt“, erläuterte Andy Fischer. Geschichtsträchtige Aktionen könnten ebenso unterstützt werden wie Projekte zu politischen Geschehnissen oder zu Corona. Wer eine Idee hat, kann sich an Sabine Nachtrab oder Marius Bittner wenden. Gerade Mittel aus dem Jugend- und Mikrofonds könnten unbürokratisch beantragt werden, betonen die Verantwortlichen. „Es war ein langer Prozess, das Bundesprogramm nach Kronach zu holen“, sagt Andy Fischer. Daher wäre es schade, das Geld verfallen zu lassen.

Kontakt

Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie, Landkreis Kronach, Volkshochschule Kreis Kronach, Telefon: 09261/6060-21, E-Mail: demokratie-leben@vhs-kronach.de, www.demokratie-leben-kronach.de.