Landkreis Kronach Bei den Müllgebühren bleibt alles beim Alten

Karl-Heinz Hofmann
So nicht! Die Angebote für Müllentsorgung sind im Landkreis riesig und breit gefächert, sodass so etwas nicht vorkommen sollte. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Die Abfallwirtschaft im Landkreis brummt. So konnte man 2021 sogar Rücklagen in  Höhe von 230 000 Euro bilden. Das zahlt sich nun auch für die Bürger aus.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Für den Abfallwirtschafts- und Umweltausschuss des Kreistags Kronach hat es in der jüngsten Sitzung eine höchst erfreuliche Nachricht gegeben. Nachdem schon der Küpser Bürgermeister Bernd Rebhan, seines Zeichens auch Vorsitzender des Bayerischen Gemeindetags im Landkreis Kronach, Lobeshymnen auf die erfolgreiche Arbeit in der Abteilung Abfallwirtschaft des Landratsamtes angestimmt hatte, setzte die Abteilungsleiterin Susanne Knauer-Marx zum Schluss ihres Haushaltsberichtes für das Jahr 2022 noch eins drauf: „Aufgrund des positiven Rücklagenbestandes besteht aktuell keine Notwendigkeit, die Gebühren zu erhöhen“, verkündete sie.

Nach einer für den Ausschuss auf Ende April angesetzten Klausurtagung könne man im Juni/Juli noch einmal über die Festlegung eines neuen Kalkulationszeitraumes und über neue Gebühren diskutieren. Doch auf Basis der Zahlen für die nächsten zwei bis drei Jahre sei auch dann keine nennenswerte Änderung zu erwarten, prognostizierte die Leiterin der Abfallwirtschaft.

Wie Landrat Klaus Löffler betonte, sei dies in der von Krisen geschüttelten Weltwirtschaft und von Corona gezeichneten Zeit ein Lichtblick für die Bürger. „Wenn wir weiter alle zusammenstehen, kommen wir auch aus diesen schwierigen Zeiten gestärkt hervor“, so der Landkreischef. An dieser Stelle galt sein Beifall auch dem kompetenten Mitarbeiterteam der Abfallwirtschaftsabteilung. „Man muss sich dabei nur das umfangreiche Aufgabengebiet einmal vor Augen halten, es reicht von Abfallberatung über die Vielzahl von Abfalltrennungen auf Wertstoffhöfen, um nur einiges zu nennen. Dazu ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Bürgerinformation immer wieder zu verbessern, etwa durch das Umweltjournal oder der Einführung der Abfall-App“, so Löffler.

Umweltfrevler

Kreisrat Bernd Rebhan wandte aber auch ein, dass es immer noch Bürger gebe, die sich nicht der Notwendigkeit des Umweltschutzes bewusst seien. Trotz aller Angebote entsorgten immer wieder Leute ihre Abfälle einfach irgendwo in der Landschaft. Bestenfalls landeten sie noch bei Containern, die aber nicht dafür vorgesehen sind. Er appellierte auch an die Bevölkerung, derartige Umweltfrevler direkt anzusprechen.

Susanne Knauer-Marx stellte dann rückblickend einige Zahlen aus dem Haushalt 2021 vor. Zwar seien vor allem für den Betrieb der Wertstoffhöfe und die Abfuhrleistungen sowie die Verbrennungsgebühren höhere Kosten angefallen, etwa 200 000 Euro. Diese hätten aber durch deutlich höhere Einnahmen in anderen Bereichen kompensiert werden können. So seien aus der Verwertung von Elektrogeräten und Altmetall (Ansatz 33 000 Euro, Einnahmen 105 000 Euro), Papier/Pappe (Ansatz 65 000 Euro, Einnahmen 388 000 Euro) Überschüsse entstanden. Auch die Gebühreneinnahmen der Wertstoffhöfe hätten den Haushaltsansatz von 22 000 Euro deutlich überschritten. 162 000 Euro seien hier letztendlich erwirtschaftet worden.

Auch die Dualen System erbrachten statt der geschätzten 188 000 Euro 240 000 Euro ein. Für 2022 schließe lediglich der Unterabschnitt Abfallbeseitigung/Hausmüllentsorgung mit einem Defizit von 432 000 Euro ab, so Knauer-Marx weiter. Dennoch konnte man 2021 230 000 Euro an Rücklagen bilden. Und auch im Jahr 2022 werde trotz eines Defizits durch eine Rückzahlung des Zweckverbands Bauschuttdeponie voraussichtlich ein positiver Rücklagenbestand von über 200 000 Euro verbleiben.

340000 Euro für Landschaftspflege

Die Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Frankenwald Landkreis Kronach, Christine Neubauer stellte schließlich noch die Maßnahmenliste für das Jahr 2022 vor. Rund 340 000 Euro seien dafür veranschlagt. Landrat Klaus Löffler kommentierte, dass man den Ansatz bewusst so gestaltet habe, dass die Maßnahmen, die in der Finanzierung eingebracht wurden, auch tatsächlich durchgeführt und abgearbeitet werden. Er dankte dem Landschaftspflegeverband für die Erledigung wichtigen Aufgaben für Umwelt und Natur.

Reinhold Heinlein (CSU) trug seine Sorge vor, dass die gefährliche Pflanze Riesenbärenklau an einigen Orten im Frankenwald sich außergewöhnlich schnell verbreite. Eine Berührung mit der Pflanze könne zu schmerzhaften Quaddeln und Blasen führen. Er sah in der Eindämmung dieser Pflanzenverbreitung eine klassische Aufgabe für den Landschaftspflegeverband.

Bilder