Landkreis Kronach Ein Dreikönigstag der etwas anderen Art

  Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Die Pandemie ließ es nicht zu, dass heuer die Sternsinger persönlich an die Türen klopften. Man fand neue Wege. In Rothenkirchen etwa füllte man die Briefkästen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Landkreis Kronach - Die Sternsinger der Pfarrei St. Bartholomäus sind am Festtag Heilige Drei Könige in Rothenkirchen als Postboten unterwegs gewesen. Sie erhielten im Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Bartholomäus den Segen von Pfarrvikar Anton Heinz. Anschließend trugen sie den Segen dann hinaus zu den Häusern und den Einwohnern von Rothenkirchen.

Wie in anderen Kirchengemeinden auch brachten die Sternsinger hier eine Spendentüte und den Segensspruch in die Briefkästen der Hausbewohner. So wurden persönliche Kontakte vermieden, um Corona keinen Vorschub zu leisten. Die Spendentüten können nun im Gottesdienst oder im Pfarrbüro abgegeben werden, auch auf das Konto der Kirchenstiftung kann überwiesen werden.

Vor dem Segen im Gottesdienst hatten die Sternsinger vor der Glaubensgemeinschaft ihre Segenswünsche vorgetragen. Die diesjährige Dreikönigsspendenaktion soll Waisenkindern in der Ukraine und weltweit zugutekommen. Pfarrvikar Anton Heinz dankte den Ministranten, die sich als Sternsinger bereit erklärt hatten, trotz der Umstände durch die Pandemie die christliche Tradition der Sternsinger zu wahren.

Auch in Stockheim ließ die derzeitige Lage nicht zu, dass die Sternsinger von Haus zu Haus ziehen, um den lateinischen Segensspruch „Christus Mansionem Benedicat“ (CMB) mit der entsprechenden Jahreszahl an die Türen zu schreiben.

„Segenstüten“

Damit die Hygienevorschriften eingehalten werden konnten, sprachen hier am Ende des Gottesdienstes, den Pfarrer Hans-Michael Dinkel hielt, die zwei Geschwisterpaare Antonia und Julia Renk sowie Paulina und Franz Lauterbach die Segenssprüche. Darüber hinaus hatte man „Segenstüten“ mit Aufklebern oder Kreide, einem Segensgebet und Informationen über die Aktion vorbereitet. Die Segnung erfolgte mit Weihwasser. Organist Michael Lutz umrahmte an der Orgel den Gottesdienst. Wie Kirchenpflegerin Elvira Ludwig mitteilt, liegen die Segenstüten nun in der Pfarrkirche St. Wolfgang zur Abholung bereit und können gegen eine Spende für diese Aktion, die bis zum 2. Februar verlängert wurde, mitgenommen werden.

Mittlerweile ist das „Dreikönigssingen“ zur weltweit größten Kindersolidaritätsaktion geworden. Bisher unterstützten die Stockheimer Sternsinger die Missionsstation Peramiho in Tansania, da der ehemalige Stockheimer Seelsorger Pater Emmeram Schaller, der von 1980 bis 1986 segensreich in der Bergwerksgemeinde wirkte, nach dieser Zeit an seinen alten Wirkungsbereich nach Afrika zurückkehrte, wo er 1999 verstarb.

In Buchbach hatten bereits im Spätherbst die Ministrantinnen und Ministranten ihre neuen Königsgewänder anprobiert, die über Spenden aus der Ministrantenkasse angeschafft worden waren. Damit wurden die teils über 20 Jahre alten Mäntel und Umhänge ersetzt.

War man zunächst noch voller Hoffnung, nach alter Tradition auch dieses Mal von Haus zu Haus zu ziehen, beschränkte sich die Aufgabe der Buchbacher Könige 2021 auch hier coronabedingt auf die Mitwirkung im Gottesdienst. Dennoch trugen die Sternsinger stolz ihre neuen Gewänder und sprachen dann in der Kirche den Segen: „Nach sehr beschwerlich langen Reisen steh’n hier, ihr Leute, die drei Weisen. Wir bringen aus der heil’gen Nacht den Segen, der lebendig macht. Ihr, die ihr hier zu Hause seid, steht unter seinem Schutz allzeit. Seid Gott und allen Menschen nah, dann bleibt sein Segen immer da. Zum Zeichen diene euch, ihr Lieben, was wir mit dieser Kreide schrieben: Gott schütze euch und euer Haus, und die, die geh’n hier ein und aus. So viele Kinder leiden auf der Welt. Für diese Kinder sammeln wir Geld. Bitte helft mit eurem warmen Herz. Und vertreibt damit den Kinderschmerz. Wir sagen Danke und bis nächstes Jahr: Kaspar, Melchior und Balthasar.“

Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Christine Fröba bereitete Segensaufkleber vor, welche gemeinsam mit den Spendentütchen und Weihrauchhütchen durch Pfarrer Cyriac Chittukalam gesegnet wurden. Diese konnten die Gottesdienstbesucher mit nach Hause nehmen. Außerdem wurde der Segen durch einen Erwachsenen in diejenigen Haushalte gebracht, welche sich vorab angemeldet haben.

Bis zum 2. Februar liegen die Segenspäckchen mit Weihrauchhütchen noch in der Kirche aus. Diese sind selbstverständlich kostenlos. Um Spenden für die Sternsingeraktion beziehungsweise für die Ministrantenkasse wird natürlich gebeten. Pfarrer Cyriac dankte am Schluss des Gottesdienstes den diesjährigen Sternsingern für ihre Bereitschaft, sich für die „gute Sache“ zu engagieren – sowie dem Posauenchor „Christ König Tettau“ für die nunmehr schon traditionelle musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes zum „Dreikönigstag“. hof/gf/bb

Autor

Bilder