Landkreis Kronach Novemberhilfe fließt endlich

Mit vier Millionen Euro unterstützt der Staat Unternehmen im Kreis Kronach, die vom Teil-Lockdown betroffen waren. Die IHK mahnt nun Perspektiven an.

 
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Kronach - Rund 4,3 Millionen Euro wurden im Rahmen der Novemberhilfe an betroffene Unternehmen im Wirtschaftsraum Kronach ausbezahlt, rund 900 000 Euro im Rahmen der Überbrückungshilfe II. Hans Rebhan, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach, zeigt sich in einer Pressemitteilung erleichtert: „Der Auszahlungsstart verlief leider holprig. Umso erfreulicher ist es, dass die Hilfen nun bei den Betrieben ankommen und mittlerweile auch zügig fließen. Vielen Unternehmen steht das Wasser bis zum Hals. Auszahlungsverzögerungen belasten in dieser Situation zusätzlich schwer.“ Nun müssten auch die Anträge für die Dezemberhilfe, die Neustarthilfe und die Überbrückungshilfe III ähnlich schnell geprüft und bewilligt werden.

Mit der Überbrückungshilfe II bezuschusst der Bund die laufenden Fixkosten von Selbstständigen, Betrieben und anderen Organisationen im Zeitraum September bis Dezember 2020. In Stadt und Landkreis Kronach wurden laut IHK im Rahmen der Überbrückungshilfe II bislang 910 000 Euro an 89 betroffene Betriebe ausgezahlt. Gut 220 000 Euro davon gingen an das Verarbeitende Gewerbe und 192 000 Euro an Unternehmen im Wirtschaftszweig „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“. Dazu zählen unter anderem Reisebüros, Event- und Messeveranstalter. Rund 138 000 Euro gingen wiederum an das Gastgewerbe. 94,7 Prozent der Anträge aus dem Raum Kronach wurden positiv beschieden, 95,4 Prozent der beantragten Gelder bisher bewilligt und ausbezahlt. Die Antragsfrist für die Überbrückungshilfe II endete am 31. März 2021.

250 Anträge bewilligt

Im Rahmen der Novemberhilfe erstattet der Staat bis zu 75 Prozent der ausgefallenen Umsätze für Betriebe, die während des Teil-Lockdowns im November schließen mussten. Betroffen von den Einschränkungen waren vor allem Hotels, Gaststätten, Fitnessstudios, Freizeiteinrichtungen, die Reisebranche und Veranstalter. Insgesamt wurden bisher gut 250 Anträge auf Novemberhilfe im Wirtschaftsraum Kronach mit einer Gesamtfördersumme von rund 4,3 Millionen Euro bewilligt. Bis Mitte März flossen davon rund 62 Prozent in das Gastgewerbe, gefolgt von gut 16 Prozent in den Wirtschaftszweig „Kunst und Unterhaltung“. Dazu gehören etwa die Durchführung von Live-Auftritten, Kinobesuche, Spielhallen und auch Sportaktivitäten. Im Raum Kronach wurden bislang 88,8 Prozent der Anträge auf Novemberhilfe positiv beschieden, 77,3 Prozent der beantragten Gelder wurden bewilligt und ausbezahlt. Anträge auf Novemberhilfe können noch bis Ende April gestellt werden.

Rebhan mahnt nun klare Perspektiven für die Unternehmen an. „Die Corona-Hilfen sind wichtig, für manche Unternehmen überlebenswichtig. Aber sie werden die entstandenen Verluste nie völlig decken können.“ Umso wichtiger sei es aus Sicht des IHK-Vizepräsidenten deshalb, den betroffenen Unternehmen eine Perspektive zu geben. „Die Unternehmen müssen ihr Geld endlich wieder selbst erwirtschaften können. Die weitere Entwicklung der Test- und Impfkampagne wird hierfür entscheidend sein. Kronach ist dabei erfreulicherweise schon auf einem sehr guten Weg.“

In Bayern ist laut Hans Rebhan die IHK für München und Oberbayern für die Prüfung und Auszahlung der verschiedenen Corona-Hilfen verantwortlich. „Nach den Startschwierigkeiten, die vor allem der fehlenden Software geschuldet war, konnten letztendlich in Bayern Anträge schneller als in anderen Bundesländern bewilligt und ausgezahlt werden“, wird er in der Pressemitteilung zitiert. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK in München bearbeiteten die Anträge, unterstützt von 250 externen Vollzeitkräften, unter anderem von Beamten des Freistaates, der Messe München und von Personaldienstleistern. red

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