Landkreis Kronach Sorge um den Ahornbestand wächst

Karl-Heinz Hofmann
Forstbetriebsleiter Peter Hagemann zeigt den Stamm eines gut gewachsenen Ahornbaumes. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Pilzkrankheiten setzen zunehmend in Bayern einer Baumart zu, die auch im Frankenwald eine wichtige Rolle spielt. Zum Glück sind die Schäden hier bislang gering.

 
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Rothenkirchen - Beim Waldumbau in der Region setzen die Forstbetriebe auch gerne auf die heimischen Arten Berg-, Spitz- und Feldahorn. Sie werden zum sogenannten „Edellaubholz“ gezählt, weil ihr Holz schon immer begehrt war. Aufgrund seiner Eigenschaften wird dieses heute vor allem im Möbelbau eingesetzt. Aber auch als ökologisch wichtige Mischbaumarten sind die Ahorne wichtige Bestandteile der natürlichen heimischen Waldgesellschaften.

Bergahorn und Spitzahorn sind dabei Begleiter von Buchen und Tannen, wobei der Bergahorn wie auch die Fichte bis weit in die Bergregionen aufsteigt. Der Feldahorn dagegen ist eher wärmeliebend und deshalb mehr in Begleitung der Eichen und anderer Laubhölzer in tieferen Lagen zu Hause.

„Aufgrund dieser weiten Standortsamplitude sind deshalb alle Ahornarten wichtige Zukunftsbaumarten für die überlebenswichtigen stabilen Mischbestände im Klimawandel“, betont dann auch der Leiter des Forstbetriebes Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten, Peter Hagemann. Im Forstbetrieb Rothenkirchen spielen demnach bereits jetzt alle drei Ahornarten eine wichtige Rolle, im Frankenwald dabei besonders der Bergahorn, der auch mit dem bisher eher rauen Klima gut zurechtkommt.

20 000 neue Bergahorne

Allein in der aktuellen Pflanzsaison werden im Forstbetrieb Rothenkirchen im Staatswald rund 20 000 Bergahornbäume gepflanzt, dazu kommen noch mehrere Tausend Spitz- und Feldahornbäume, die im Rahmen der „Klimakulturen“, einem Zusatzprogramm der Bayerischen Staatsregierung, ausgebracht werden. Dazu kommt noch die üppige Naturverjüngung der vorhandenen Ahorne, die von den Förstern und Waldbesitzern gerne in die nächste Waldgeneration übernommen wird. „Ein alter Ahorn pro Hektar reicht aus, um ausreichend Nachwuchs zu haben“, heißt eine alte Försterweisheit.

Nun aber vermeldet die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising, dass immer mehr Ahornbäume erkranken. Auslöser seien sowohl mehrere schon bekannte als auch neue, eingeschleppte Pilzerreger. Sie verursachten vor allem die Rußrindenkrankheit, die Verticillium-Welke und der Eutypella-Stammkrebs. Für Hagemann kommt diese Nachricht nicht überraschend. Wie er betont, begünstigen die zunehmend „globalisierten“ Handels- und Transportwegen die Einschleppung neuer Krankheitserreger. Zudem schwächten die veränderten Klimaverhältnisse – vor allem die zunehmende Trockenheit – die Bäume und begünstigten so anderen eine Ausbreitung von Schadorganismen.

Bedrohung ernst nehmen

Anders als bei den Ulmen und zuletzt auch den Eschen sieht es für die Zukunft des Ahorns im Frankenwald aber noch nicht so düster aus: Dennoch würden die Forstleute die Bedrohung durch die Pilze ernst nehmen. Die Ahorn-Rußrindenkrankheit befalle etwa im Frankenwald vor allem jüngere Bäume bis ins Stangenholzalter, meistens seien aber nur einzelne betroffen. Das gleiche gelte für die sogenannte „Verticillium- Welke“ die – auch bei älteren Bäumen – zunächst für das Absterben von Kronenteilen und dann zu Stammfäulen führt. Zum Glück habe man dies aber bisher auch nur an Einzelbäumen festgestellt, was aber, stehen sie am Waldrand oder bei Straßenrand, durch mangelnde Stabilität zu erheblichen Schäden führen könne. Eine dritte Pilzkrankheit, der Ahorn- Stammkrebs, der seit einigen Jahren ausgehend vom Raum München beobachtet wird, scheint den Frankenwald bis jetzt noch nicht erreicht zu haben.

Allen diesen Krankheiten wird von den Forstleuten und Waldbesitzern durch sorgfältige Pflanzenauswahl bei den Kulturen und ständige Bestandspflege entgegengearbeitet. „Denn der Ahorn soll auch in Zukunft das bleiben, was er ist: Ein schöner, ökologisch wichtiger und liebenswerter Teil unserer Heimat“, so Hagemann zu den Ahorn- Baumarten, die besonders durch ihre Nasenzwicker bei Jung und Alt bekannt und beliebt sind.

Sollte aber jemand eine Krankheit an Ahornbäumen feststellen, kann er das Amt für Ernährung, Land- und Forstwirtschaft Coburg- Kulmbach einzuschalten: poststelle@aelf-ck.bayern.de.

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