Landkreis Lichtenfels Baden mit Qualitätssiegel

Martin Fleischmann

An drei Seen am Obermain weht wieder die blaue Flagge. Auch beim Motor- und Segelbootclub Coburg. Dabei geht es nicht nur um sauberes Wasser.

Baden vor schöner Kulisse: Der Ostsee in Bad Staffelstein. Foto: /M. Fleischmann

Temperaturen wie im Hochsommer und das Wasser 23 Grad warm: Heimische Seen laden jetzt zum Badevergnügen. Drei Gewässer können sogar mit einem Gütesiegel aufwarten: Der Ostsee in Bad Staffelstein, der Badesee in Ebensfeld und der Rudufersee in Michelau haben einmal mehr die Blaue Flagge bekommen. Die Flagge, die von der Gesellschaft für Umwelterziehung jährlich vergeben wird, steht als Zeichen für saubere Gewässer, hohes Umweltbewusstsein und noch ein bisschen mehr.

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„Exzellente Wasserqualität ist Voraussetzung“, erklärt Lorenz Robert von der Umwelterziehungs-Gesellschaft, aber es gehe um mehr. Die Auszeichnung wird verliehen, wenn neben der Wasserqualität bestimmte Umwelt-Anforderungen erfüllt sind, ausreichende Entsorgungsbereiche für Abfälle und Abwasser und Sicherheitsaspekte beachtet werden. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass naturbelassene Abschnitte durch den Freizeitbereich nicht gefährdet werden, wie die Gesellschaft schreibt und dass Probleme offen diskutiert und gemeinsam gelöst werden.

Gemeinsames Umweltsymbol

Die Blaue Flagge ist ein gemeinsames Umweltsymbol, das in rund 50 Ländern vergeben wird. Derzeit sind mehr als 4800 Badestellen, Yachthäfen und Bootstouren markiert, in Deutschland zählen 45 Badeseen und 92 Sportboothäfen dazu, darunter auch der Motor- und Segelbootclub Coburg mit seinem Gelände in Trosdorf am Main.

Die drei Seen am Obermain bekommen seit Jahren das Gütesiegel, was den Landkreis Lichtenfels sehr freut. Man wolle die Auszeichnung natürlich auch für den Tourismus nutzen, sagt Helmut Kurz von der Pressestelle des Landratsamtes. Kurz verweist darauf, dass alle Badestellen im Landkreis Lichtenfels vom Gesundheitsamt monatlich entsprechend der EU-Badegewässerrichtlinie untersucht werden und die Daten auf der Homepage des Landratsamtes eingesehen werden können.

Seit 21 Jahren gelistet

„Uns geht es vor allem um den Umweltschutz“, erklärt Bertram Scheuering, Vorsitzender des Coburger Bootclubs, der in diesem Jahr bereits zum 21. Mal die Auszeichnung erhält. Der Umweltbeauftragte des Clubs habe sich einst für eine Bewerbung starkgemacht. Dass er seitdem jedes Jahr gelistet ist, freut den Club, der Umweltbewusstsein auch an den Nachwuchs weitergeben möchte. In Trosdorf am Main verfügt der Club laut Scheuering über einen großen Hafen, in dem geschwommen wird und in dem es auch ein Wassertrampolin gibt. Sauberes Wasser liege auch im eigenen Interesse, deswegen betreibt der Club zum Beispiel einen eigenen Waschplatz für die Boote.

Die Seen in Michelau, Ebensfeld und Bad Staffelstein sind bayernweit die einzigen, die diese Auszeichnung erhalten haben. Dafür gibt es einen schlichten Grund. „Aus Bayern gab es nicht mehr Bewerbungen“, sagt Lorenz Robert von der Umwelterziehungs-Gesellschaft, im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie etwa Mecklenburg-Vorpommern. Das wolle man ändern und entsprechend die Werbetrommel rühren, erklärt Robert Lorenz und hat dabei auch das Bündnis „Flussparadies Franken“ im Blick, das auch die Seen am Obermain bei der Bewerbung unterstützt.