Klärwasser im Keller Feuerwehreinsatz in Kläranlage

Christian Licha

Jede Menge Wasser floss am Mittwochmorgen aus dem Nachklärungsbereich des Kombibeckens in Kirchaich in den Keller des Gebäudes, in dem die Technik untergebracht ist. Grund: wohl ein technischer Defekt.

 
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Oberaurach / Kirchaich - Fäkalien-Wasser fast bis zur Decke stand am Mittwochmorgen unter anderem in einem Raum des Hauptgebäudes der Kläranlage in Kirchaich. Die Kläranlage ist derzeit außer Betrieb und die Feuerwehren aus Kirchaich und Dankenfeld mit rund 20 Mann im Einsatz. „Es ist kein Umweltschaden entstanden und auch für die Bürger besteht keinerlei Gefahr oder Beeinträchtigung“, sagte Klärärter Alexander Diem vor Ort.

Gegen 7.45 Uhr entdeckte Diem das Unglück. Vermutlich durch einen technischen Defekt floss jede Menge Wasser aus dem Nachklärungsbereich des Kombibeckens in den Keller des Gebäudes, in dem die Technik untergebracht ist. „Das waren bis zu 200000 Liter“, sagte der Klärwärter. Das gesamte Untergeschoss war etwa einen halben Meter unter Wasser, den Maschinenraum, dessen Tür immer verschlossen ist, hatte es am meisten getroffen. „Nur mit viel Manpower konnten wir die Tür überhaupt öffnen, so stark drückte das Wasser dagegen“, erklärte Kirchaichs stellvertretender Kommandant Marco Heppt, der die Einsatzleitung innehatte. Nach und nach wurde das Wasser aus dem Technikraum gelassen. Die Spuren an den Wänden zeugen davon, dass es dort etwa zwei Meter hoch stand. Ein Metallbehälter, der normalerweise am Boden steht, wurde aufgeschwemmt und kam schließlich auf Leitungen in Manneshöhe zum Liegen.

Die Einwohner der angeschlossenen Gemeindeteile Oberaurachs werden indes nichts zuhause von dem Schadensfall mitbekommen. Das Abwasser nimmt von dort aus wie gewohnt seinen Weg, aber staut sich dann in unterirdischen Regenrückhaltebecken, solange die Kläranlage außer Betrieb ist. Aber auch falls diese Rückhaltebecken voll werden sollten, besteht kein Grund zur Sorge. Dann wird das Abwasser in das Schlammbecken der Kläranlage geleitet, so Diem.

Bis gegen Mittag war der größte Teil des Wassers abgepumpt. Danach machten sich Mitarbeiter der Gemeinde zusammen mit den beiden Elektrofirmen Lips aus Tretzendorf und Husslein aus Oberschleichach ans Werk, die technischen Geräte trocken zu legen und wieder in Gang zu bringen. Alexander Diem und Marco Heppt zeigten sich zuversichtlich, dass in den Abendstunden die Kläranlage zumindest im Notbetrieb wieder laufen kann. Auch Bürgermeister Thomas Sechser machte sich persönlich ein Bild der Lage. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.

Für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der beiden Feuerwehren wird es ein langer Tag. Gegen Mittag schätzte der Einsatzleiter, dass die restlichen Arbeiten für die Rothelme noch bis circa 16 Uhr andauern werden, also insgesamt über acht Stunden nach Alarmauslösung durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt. Unter anderem hatte die Feuerwehr auch einen Dekontaminationsplatz aufgebaut, in dem die Schutzkleidung und Schuhe der Einsatzkräfte und anderer Helfer gereinigt werden.

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