In Düsseldorf wird der Gemeinsinn betont
In NRW kamen CDU und Grüne am Dienstag zu ihrer ersten Sondierungsrunde zusammen. Sowohl Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) als auch Grünen-Landeschefin Mona Neubaur betonten das Ziel, gemeinsame Antworten auf die wesentlichen landespolitischen Fragen zu finden.
Wüst sagte, es gehe darum, "von einem Oder zu einem Und zu kommen". Neubaur versicherte: "Wir sind nicht pro forma hier oder zum Spaß, sondern gut vorbereitet und voller Ernsthaftigkeit, aber auch mit der notwendigen Zuversicht." Ziel sei es, bis zum Ende der Woche zu einem "belastbaren Papier" zu kommen, damit ein kleiner Parteitag der Grünen am Sonntag in Essen entscheiden könne, ob Koalitionsverhandlungen mit der CDU aufgenommen werden.
Die CDU hatte die NRW-Wahl am 15. Mai mit 35,7 Prozent klar gewonnen. Die SPD rutschte mit 26,7 Prozent auf ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Landtagswahl in dem Bundesland. Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2017 auf 18,2 Prozent fast verdreifachen und landeten auf dem dritten Platz. CDU und Grüne hätten demnach eine bequeme Mehrheit im neuen Landtag.
Zweierbündnisse aus CDU und Grünen regieren derzeit bereits in Hessen unter Führung des CDU-Manns Volker Bouffier und in Baden-Württemberg unter Führung des Grünen Winfried Kretschmann. Auch im Bund werden schon seit Jahren Aussichten eines solchen Bündnisses gedanklich durchgespielt.